Ja, das ist wirklich wahr.
Mein Alltagelch wurde unfreiwillig ganz kurz zu einem Halbcabriolet.
Nein. Ich habe nichts im Auto liegen lassen, was auch nur annähernd teuer aussieht. Sowas besitze ich nämlich gar nicht. Und nein, es wurde auch nicht aufgebrochen, um meinen Kombi von seinen Airbags zu erleichtern. Es war einfach ein unglücklicher Zufall.
Ordnungsgemäß habe ich meinen V40 in der Nähe von der Schule geparkt. In einer Pause kam meine Schrauberhilfe JM angelaufen und meinte, dass meine Scheibe kaputt gegangen wäre. Ich hielt es erst für einen Witz, ging aber dann doch mal mit. Erst konnte ich auch nichts sehen – aber dann? Dann fehlte irgendwie ein Stück Seitenscheibe der Beifahrertür. Und so gut konnte man auch nicht mehr dadurch gucken. Dann kam schon ein Gärtner an. Beim Sensen ist wohl ein Stein gegen meine Scheibe geflogen. Nicht so schlimm, ein Versicherungsfall. Ich durfte mein Auto dann freundlicherweise auf den Hof einer Anwohnerin stellen, damit man nicht durch meine kaputte Scheibe langen konnte.
Bevor ich mich dann nach Hause bewegen konnte, habe ich die restliche Scheibe noch reingedrückt, damit ich nicht von der Schule nach Hause eine Krümelspur mit Glas hinterlasse. Das tut nicht Not. Besser ist es da schon, wenn ich die Scheiben auf meinem Beifahrersitz habe, anstatt auf der Straße. Kann man sich davon eigentlich einen Platten holen? Ich habe mich zumindest an zwei kleinen, spitzen Krümeln geschnitten. Ich denke aber, dass der Reifenmantel wohl zu dick ist. Ist ja schließlich Sekuritglas.
Auf der kalten Fahrt nach Hause verhielt sich das Glas neben mir wie Popcorn. Andauernd sprang etwas von den eingesplitterten Schreiben hoch und landete in tausend Teilen. Durch so kleine Erschütterungen, wie eine normale Teerstraße? Hätte ich nicht gedacht. So hat meine kaputte Scheibe etwas positives, denn ich lerne noch dazu. Nun weiß ich, wie sich eine gesplitterte Seitenscheibe auf Ledersitzen während der Fahrt verhält.
Popcorn. Mögt ihr Popcorn? Ich war neulich erst seit langem wieder im Kino. „Monsieur Claude und seine Töchter„. Kann ich nur sehr empfehlen. Kein flacher Humor, sondern genau richtig und im Hintergrund auch charmant gesellschaftskritisch. Total klasse!
Ich komme ja von der Nordseeküste. Wir werden hier ja als harte Kerle bezeichnet. Wir werden oft als Menschen, die mit Mütze und langem Bart selbst bei Minusgraden und starkem Wind im Hemd über die zugefrorene Nordsee mit einer kleinen Lohre tuckern, um auf einer Hallig Grog zu trinken, dargestellt. Zu einem Viertel bin ich sogar richtiger Norddeutscher. Zu einem Viertel. Wenn man mich reden hört, könnte man denken, dass es mehr als ein Viertel ist, aber ansonsten kommen meine Vorfahren aus anderen Regionen. Wahrscheinlich habe ich deswegen auch auf der Fahrt zur Volvo-Werkstatt gefroren. Obwohl meine Heizung Höchsleistungen brachte (und das heißt bei einem Volvo etwas), zog der stramme Wind rein. Puh, war das kalt!
In der Werkstatt wurde dann mit mir besprochen, was gemacht werden würde. Alles würde gereinigt werden (was bei dem Glasteppich nicht sondernlich kontraproduktiv war), die Glassplitter aus der Heizung gepuhlt und dann eine neue Scheibe eingesetzt. Und das wurde dann auch gemacht. Inzwischen ist mein V40 wieder ganz und geschlossen und kein Krümelglas ist mehr sichtbar.
Als Leihwagen hatte ich für einen Tag einen V70 D5. Schaltgetriebe und ein riesen Auto. Und ich war ziemlich beeindruckt von dem Fahrgefühl. Total entspannend und dahincruisend. Fand ich toll. Aber ich war froh, als ich meinen V40 wieder bekommen habe. Ich brauch nicht so ein großes Auto mit so viel Power. Zum Cruisen reicht auch weniger.
Aber erzählt mal. Hattet ihr schon mal eine kaputte Seitenscheibe?
Moin Lars,
von den kleinen Glasbröckchen hast Du noch lange was! Die finden sich Jahre später noch in den kleinsten Ritzen und Ecken.
Ich glaube übrigens nicht, dass ein Autoreifen durch diese Glassplitter Schaden nimmt – aber zum Schneiden von Haut oder Textilien reicht es: ich hatte mal einen heftigen Unfall mit einem LKW. Dabei saß ich auch kurzfristigst im Glashagel der Frontscheibe 😉 Hinterher stellte ich fest, dass die kleinen Glasscherben, die mir auch in die Schuhe geflogen sind, die Socken zerschnitten hatten 😀
Dass Seitenscheiben zu Bruch gingen oder eingeschlagen wurden hatte ich auch schon häufiger. Auf die Art haben bei mir leider beispielsweise bereits zwei Handys unfreiwillig und recht spektakulär den Besitzer gewechselt. Das ist lange her – und passiert mir heute so auch nicht mehr.
Ein Mal parkte mein VW T4 ganz friedlich in der Sonne und ich saß eine Wagenlänge davon entfernt. Plötzlich knallte es und die Scheibe der Fahrertür fiel in sich zusammen. Keine Ahnung, warum das passierte… aber dadurch wurde mir klar, wieviel Spannung in so einer Scheibe steckt. Gut, wenn man teilkaskoversichert ist. 🙂
Scherben bringen Glück!
Andreas
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Hey Andreas,
„Der Gärtner wars“, der mir dann ja ein jahrelanges Geschenk geliefert hat. Ich habe mir ja auch am Finger die Haut etwas zerschnitten, aber das ist schon fast wieder verheilt. Da ist man schlimmeres gewohnt.
Wie kann denn eine Scheibe einfach so zerspringen? War sie nicht richtig eingebaut? Mein Auto stand auch schon oft in der Sonne, aber bis auf den Kontakt mit einem Stein sind alle Scheiben dringeblieben.
Geklaut wurde mir nichts, mein Handy ist auch nicht mehr so beliebt, dass es geklaut werden würde. Ich hoffe ja immer noch, dass einer Mitleid hat und mir Geld zusteckt, wenn er mein Handy sieht :-).
Wenn Scherben Glück bringen, sollte ich ja nun viel haben.
Schöne Grüße
Lars
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Hallo Lars,
lese grad den alten Text. Ja, das hatte ich auch mal.
Damals hatte ich noch meinen Polo CL, ich war noch Schüler.
Erinnerst du dich noch an FIlm „Apollo 13“ mit Tom Hanks?
Mit Freunden bin ich dafür extra in ein Multiplex in der Nachbarstadt gefahren.
Apollo 13 war ja die erste Kapsel, die einmal den Mond bemannt umrundete, dabei jedoch technische Probleme hatte, so dass die Astronauten fast darin erfroren wären.
Auf dem Rückweg fehlte dem Wagen dann auch eine Scheibe in der Tür, warum auch immer.
Und die 30km Rückfahrt im November war für uns drei sicher ähnnlich frostig wie für die drei zuvor im Film in der Dose.
Beim Polo ging aber noch alles in DIY, mit Kreuzschlitz, 10er Schlüssel und Spüli. Nur kalt war es, wie gesagt.
Hallo Nils!
Den Film kenne ich nicht, aber deine Geschichte finde ich krass. War die Scheibe einfach so weg? Hat die jemand brauchen können?
Kalt kenne ich. Echt unangenehm. Waren das denn Ausstellfenster?
Schöne Grüße
Lars
Dunst der Geschichte….
Was richtete die Scheibe? Das war auch damals nicht klar.
Der Wagen stand abends abseits und allein, so dass man nur mutmassen konnte. Das Radio wollte schon damals niemand mehr, weil noch mit Skala.
Bei Ankunft waren weiter weg Skater auf dem Platz, Aber alles Mutmaßungen.
es war die Seitenscheibe, sonst aber war das Auto unbeschädigt und nicht durchwühlt.
Egal, es ist sehr lange her.
Bei mir war es schon ein kleiner Stein, der die Scheibe hinrichtete. Nur ganz eben „Pick!“ und die Scheibe war hin.
Ich durfte damals immerhin den V70 einmal fahren. Der hat Spaß gebracht!
Schöne Grüße
Lars
Ich hatte das Vergnügen mit 130 auf der Autobahn einen Seitenscheibenbruch zu erleben-beim überholen eines Lkws-zuerst ein Knall dann ein Großteil der Scheibe im Auto verteilt-auf dieser Seite sitzt normalerweise ein 2 jähriges Kind-lt. Werkstätte kein Problem-diese Splitter schneiden nicht-beim Reinigen auf einem Parkplatz hatte ich diese schon in den Fingern stecken-finde ist ein Sicherheitsproblem
Hey in den Süden,
ja… das mit dem Splittern ist so eine Sache. Angeblich sollen die tatsächlich nicht in die Haut schneiden, aber auch ich habe geblutet, als mir die Scheibe meines Volvos zersprungen ist. Größere Splitter wären aber natürlich gefährlicher – man muss nur mal an ein Wasserglas oder eine Fensterscheibe denken. Es gibt ja inzwischen aber auch Seitenscheibe, die so aufgebaut sind wie eine Frontscheibe. Da wird das Verletzungsrisiko noch einmal deutlich geringer 🙂
Schöne Grüße
Lars