Der Titel ist nicht gut gewählt. Der Teil „GENIEßEN!“ war heute gar nicht da. Gestern noch triumphierend in den Händen gehalten, heute ziemlich laut geflucht.
Kennt ihr das? Manchmal passieren einfach Missgeschicke. Ich habe da so eine leichte Ader, dass ich Missgeschicke anziehe. Ob ich will oder nicht – wenn die Missgeschicke erstmal angeflogen kommen, trifft mich jedes einzelne. So auch heute beim Wiederzusammenbau meines Alltagselchen. Nein, falsch. Beim Wiederwiederwiederwiederwiederzusammenbau meines Volvo V40. Ich kann das!
Gestern Abend habe ich die Rückleuchte mal ein paar Stunden in Seifenwasser einweichen lassen, dann nachgespült und sie trocknen lassen. Das hatte auch gleich den Effekt, dass ich gesehen habe, warum da nun Wasser in der Rückleuchte war – die Verklebung hatte sich gelöst. Aus dieser Ritze links auf dem Bild lief das Wasser heraus! Da kam es also auch rein. Also? Zukleben. Ist doch einfach!
Also die Karosseriedichtmasse geschnappt und vorsichtig dazwischen geschmiert – dann auch gleich auf ganzer Länge. Dann brauche ich sie wenigstens nicht bald wieder auseinanderbauen. Und dann trocknen lassen. Soll ja schließlich schön durchhärten und nicht beim Einbau (und Einbau und Einbau…) nicht gleich wieder kaputt reißen.
Die Spalten der restlichen Rückleuchten habe ich mit Vaseline eingeschmiert. Vaseline ist ja ziemlich vielseitig einsetzbar. Da es bei Sonne gut zerrinnt, soll es angeblich auch ein prima Rostschutz für Hohlräume sein – weil es wohl so flüssig wird, dass es in die kleinste Spalte läuft. Und da rostet Metall oft. Wenn zwei Bleche irgendwie dicht aneinander liegen, sammelt sich Feuchtigkeit und es gammelt dann mal so richtig. Viele Hersteller umgehen das Problem mit Versiegeln.
Vaseline wird aber auch bei Offroadern oft genommen, um elektrische Kontakte bei Wasserdurchfahrten zu schützen. Ich habe bei dem „Anschraubblech“ der Lampe gestern ja schon Wachs raufgesprüht, wenn man schon mal rankommt. Heute habe ich noch dort, wo die Dichtung ungefähr sitzt, Vaseline raufgegeben. So habe ich auch gleich mehr Schutz vor Wasser. Soweit war dann alles vorbereitet. Und dann fing die Pechsträhne an. Was habe ich heute nicht geflucht…
Als die Rückleuchte getrocknet war, wollte ich sie dann ja einbauen. Warum auch nicht? Schließlich mag ich auch nicht lange auf den V40 verzichten. Ist ja ein Alltagsauto. Also habe ich die Rückleuchte genommen, rangesteckt und dann von hinten mit Muttern gesichert. Die erste Mutter, die zweite, die dritte Mutter – alles klappte prima. An eine Stelle kommt man leider echt doof mit den Fingern ran ohne sie zu brechen. Also die Mutter in die Nuss mit der Verlängerung gesteckt und so raufgeschraubt. Hätte gut klappen können. Wäre da nicht dieses *Plock* gewesen. Dieses *Plock* kam von der Muttern, die Fallschirmspringen wollte und sich dazu entschied in den Hohlraum zu fallen. Na, prima. Also Rückleuchte wieder ausgebaut. Mit Taschenlampe und diesen „Greifer“, die so flexibel sind und vorne so kleine Finger haben, konnte ich sie nicht finden. Also Laptop und das Endoskop rausgeholt. Und was war? Der ganze Hohlraum war leer. Ich habe echt keine Ahnung, wo die hingefallen sein könnte. Ich habe auch noch mal gefühlt – und meine Finger gleich danach gewaschen, weil sie vom Hohlraumwachs klebten. Iehgitt. Lecker. Egal, die Suche habe ich dann aufgegeben. Eine extra Portion Hohlraumwachs sollte die Mutter, falls ich sie übersehen habe, festkleben, dann klappert sie wenigstens nicht in den Kurven oder sonstwie. Ich hasse es, wenn das Auto irgendwie klappert.
Ein Glück hat man immer Muttern und Unterlegscheiben zu Hause. Beides passend rausgesucht, die Rückleuchte wieder angesteckt, alle Muttern problemlos festgeschraubt. Nun nur noch die Schrauben mit der Ratsche festziehen. Drei Mal hat es geklappt. Bei der vierten, wo man schon kaum mit den Fingern rankommt, macht es *tock*. Genau, richtig. Diesmal wollte die Nuss Urlaub und ist in den Hohlraum gefallen, weil sie hinter Metall hintergehakt war. Nochmal die Rückleuchte ausbauen? Nö. Nochmal das Endoskop herausgeholt? Jap.
Dem Endoskop kann man zum Glück einen kleinen Magneten anstecken. Und nach etwas Sucherei hatte ich den kleinen Ausreißer dann gefunden. Sowas kann man auch echt gebrauchen, wenn der Wind in den Nacken pustet und die Finger so langsam kalt und rot werden, oder? Nun hatte ich sie ja wieder – die Rückleuchten waren drin und nun musste ich nur noch das Plastik zusammenstecken und dann hätte ich endlich wieder ins Warme gehen können.
Die Teppichverkleidung habe ich schnell wieder unter die Dichtung gehakt. Die Ladekantenverkleidung ging auch wieder schnelleinzuklipsen. Und wieder abzuklipsen, weil ich den Haken für den Gepäcksicherungsgurt vergessen hatte, vorzuklappen. Dann verschwindet der nämlich unter der Verkleidung. Und das ist doof. Von der letzten Verkleidung, die über dieser Teppichverkleidung habe ich keine Fotos mehr gemacht. 4 Mal habe ich sie wieder abgebaut, weil ich irgendetwas vergessen hatte. Mal habe ich die Kabel für die Beleuchtung vergessen durchzufädeln, mal habe ich sie aus Versehen zurückgeschoben. Dann habe ich vergessen die Klipse oben festzumachen, nur um wieder die Kabel zu vergessen. Das hat vielleicht genervt! Da kann ich aber nicht dem Auto die Schuld geben, sondern nur mir alleine. Das war einfach nur Schusseligkeit. Was man nicht im Kopf hat, hat man ja anscheinend im Schraubenzieher. Ein Glück ist das nun fertig.
Wenn die Rückleuchte nun nicht dicht hält, dann kaufe ich eine Neue. Das gibt es doch nicht. Ich hoffe aber, dass sie dicht hält. Ansonsten hätte ich mich umsonst geärgert. Wobei… unter uns. Ein wenig Spaß gemacht hat das ja irgendwie doch.
Und ich habe meine Zeit wenigstens nicht verschwendet und virtuelle Hühner gestreichelt, sondern war mal produktiv und habe mein Auto noch besser kennengelernt. Wann habt ihr das letzte Mal selbstgeschraubt? So richtig?
Virtuelle Hühner streicheln :-)))
Aber ja, wie sagt der Engländer so schön? Shit happens 😉
„Scheißdregg bassiert halt“ ;-). Dafür scheint die Rückleuchte bisher dicht zu sein.
Immerhin.