Wrumm bumm bumm!

So, nachdem ich lange nichts mehr erzählt habe, geht es nun wieder mit Elsa weiter.

comp_comp_SAM_4446Elsa sollte nun endlich mal mit Sprit laufen. Wollt ihr hören, wie sich das anhörte?

Bei dieser Geschichte von Elsa wird es wieder ein paar Videos zu sehen geben. Es ist schließlich nicht so schön den Motorklang durch Beschreibungen sich zu denken, sondern dann doch eher ihn zu hören (und zu sehen).

Folgendes passierte am Sonntag, den 28.09.2014 – Schraubertag Nummer 77:

An diesem Tag wollte ich mich eigentlich um die normale Spritversorgung kümmern. Aber zuerst, nachdem ich voller Motivation aufgestanden war, wollte ich euch mal zeigen, wie die Elsa-Hirschin denn röhrt. Und das könnt ihr hier sehen, bzw. hören:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=5uYwaH_5K9k&w=560&h=315]

Sanft wie ein Sack Reißnägel den Hals herunter.

Klar, Benzin in den Vergaser kippen konnte auf Dauer keine Lösung sein. Ich hatte ja die Benzinpumpe im Verdacht, die ich dann auch „schnell mal“ auseinanderschraubte. Punto-Jürgen meinte, hier könnte es eine trockene oder zerissene Membran geben.
Als ich sie dann auseinanderschraubte und von den herrlichen stinkenden Blei-Benzin-Dämpfen vernebelt wurde, merkte ich schon, dass die Benzinpumpe nicht trocken war. Alles war auch feucht. Ganz ehrlich, mögt ihr Benzin riechen? Ich finde persönlich ja, dass es total stinkt. Warum auch immer. Diesel finde ich angenehmer.

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Um die Funktion der mechanischen Benzinpumpe zu überprüfen, drehte ich den Motor per Hand durch. Der „Teller“ in der Benzinpumpe (Hat das Ding einen Namen?) erhob sich und ging auch wieder runter. War also alles im grünen Bereich – meiner Meinung nach. Auch der „Deckel“ der Benzinpumpe sah recht gut aus. Die Schrauben wollte ich nicht erst losnehmen, da ich ja nicht sicher sein konnte, ob es nicht doch an den Spritleitungen lag.

Papa meinte an diesem Tag zu mir, als ich sagte, dass ich Elsa richtig zum Laufen bringen wolle, dass es nichts werden würde. Ich wollte es so aber nicht, schließlich ist sie gestern nach einer Nachtschicht auch angesprungen.

Achja, die Spritleitungen. Erst einmal nahm ich die Druckleitung (aus Metall) ab, um die einmal mit dem Kompressor durchzupusten. Die fühlte sich dann aber doch recht frei an. Nachdem die wieder angebaut war, schraubte ich von der Benzinpumpe die Gewebeleitung ab, die dort dran hängt. Ich pustete einmal vom Kofferraum aus durch die Leitung und vorne kam ein wenig Sprit rausgepisst. Das ist schon mal gut. Vielleicht waren die Leitungen auch einfach nur zu trocken?

Also rief ich Mama, ob sie mir nicht mal helfen könne. Was sie auch sofort tat. Ichcomp_comp_SAM_4447 fummelte einen Trichter in den Ansaugschlauch vom Kofferraum und kippte etwas Benzin darein und ließ es bis vorne durchlaufen.  Bis ich etwas plätscherte – das Benzin war vorne angekommen. Um noch einmal sicherzugehen, sollte Mama vorne gucken, hätte ja auch sein können, dass da irgendwo anders etwas geplätschert hatte. Sie hielt vorne den Schlauch, während ich hinten durchpustete. Tatsächlich! Der Sprit kam raus. Nicht nur aus der Schrauböffnung vorne, sondern überall. Egal, also habe ich den Schlauch wieder angefummelt und wollte dann testen, ob sie nun anspringt. Mama saß hinten mit dem Kanister, ich orgelte vorne. Nichts. Aber etwas Sprit war schon in der Pumpe. Die Pumpe pumpte! Aber durch den porösen Schlauch saugte sie wohl noch zu viel Luft an. Dabei wollte ich sie so gerne zum Laufen bringen.

comp_comp_SAM_4448Erst einmal baute ich den Schlauch aus. Durch das eklige Bitumenunterbodenzeug war das gar nicht mal so lustig und so schön. Aber? Der Geist ist willig, das Fleisch auch und irgendwann war er draußen. Auf einen Sonntag einen neuen herbekommen? Wo? Wie? Wann? Wie teuer?

Um den kaputten Gewebeschlauch zu überbrücken (es gibt auf einem Sonntag natürlich keine neuen), wollte ich einen Kraftstoffschlauch an die Benzinpumpe fummeln, damit sie den Sprit ansaugen konnte. Leider hatte ich keinen passenden, nur dickere. Also hat Papa den elektrischen Schleifstein angeschmissen und einen passenden „angespitzt“ und auf die Benzinpumpe gesteckt. Das andere Ende des Schlauches ging dann in einen Kanister.. und? Was soll ich sagen? Gar nichts. Schaut einfach das Video:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=Q6QBJd9T_l4&w=560&h=315]

Und Lars? Der freut sich.

Über Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.
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0 Antworten zu Wrumm bumm bumm!

  1. marcrudin sagt:

    Als Aussenstehender kann man sich Dein erhebendes Gefühl nach sovielen Stunden vermutlich nur annähernd vorstellen, good job! 🙂

  2. El Gigante sagt:

    Moin Lars,

    also: den „Teller in der Benzinpumpe“ würde ich als Membran bezeichnen.

    Wann geht’s denn nu weiter… diese Geschichte ist ja schon kalter Kaffee!
    Wann nimmt die wiederauferstandene Elsa denn ENDLICH ihre ersten Zentimeter, Meter, Kilometer unter die Räder?

    Gruß vom
    Andreas

    • Moinsen Andreas,
      mit Elsa geht es immer weiter – ich bin hier im Blog nur nicht so schnell mit der Berichterstattung ;-). Im Moment bin ich dabei den Unterbodenschutz abzukratzen, alles zu entrosten und mit schöner Farbe zu streichen. Und dann kann der Auspuff ran und dann kommt Elsa wieder auf die Räder. Wird wohl noch so ein, zwei Wochen dauern. Aber – die Bremsen sind befüllt und gehen, die Achsen sind alle fertig, es hängt nur noch an dem Unterbodenschutz. Und das ist so viel :-/ ;-).
      Aber – theoretisch wäre sie fahrbereit 😉
      Schöne Grüße
      Lars

  3. https://www.youtube.com/watch?v=nIxVoN3g4gA&noredirect=1

    Mal ein kleiner Ansporn, damit Du mit Elsa schneller vowärts kommst

    • Hallo Marcel,
      das ist ein tolles Video! In einer hübschen Gegend wohnst du! Welchen Motor hatte dein PV denn nochmal drin? Elsa schläft nicht, die Arbeiten an ihr gehen weiter ;-). Falls ich nochmal ein Auto restauriere, lasse ich es vorher Trockeneisstrahlen – Unterbodenschutzabkratzen ist so undankbar ;-).
      Schöne Grüße
      Lars

  4. Marcel sagt:

    Was meinst Du mit wie oft?
    Immer dann, wenn es das Wetter und die Zeit zulassen, aber nicht im Alltag. Der kommt so alle 10 Tage mal raus, habe ja auch noch die ein oder andere technische Schwierigkeit mit ihr

    • Wie bei uns mit dem Cabrio – und so, wie es auch bei Elsa mit mir sein wird. Nicht täglich wird damit gefahren (Dafür habe ich ja den V40 und meine Eltern einen Passat), sondern immer nur dann, wenn wir mal Lust haben, ein altes Auto zu fahren. Was für technische Schwierigkeiten hast du denn noch mit deiner schwedischen Dame?
      Schöne Grüße
      Lars

  5. Zündung will ich ausschliessen; denke eher an eine Undichtigkeit im Bereich Auspuff oder falsche Gasereisntellung. Aber frag ruhig, ich weiss ja, was schon alles getauscht wurde.

    • Jürgen sagt:

      Hallo Marcel,

      wurde denn mal geprüft, ob die Fliehkraftverstellung der Zündung korrekt funktioniert?

      Gruß Jürgen

      • Hallo Jürgen,

        das ist eine 123 Ignition, die arbeitet elektronisch. Zumindest auf dem Prüfstand verstellt die auch brav

      • Jürgen sagt:

        Hallo Marcel,

        rein gefühlsmäßig und ohne das Auto gesehen zu haben, würde ich erst mal auf den Zündzeitpunkt tippen.
        Ansonsten auch mal die Kraftstoffzufuhr prüfen. Evtl. ist einfach nur Schmutz im Kraftstofffilter durch verunreinigten Sprit oder sich gelösten Dreck aus dem Tank. Es könnte auch ein versehentlich falsch bedüster Vergaser sein oder eine Undichtigkeit zwischen Vergaser und Saugrohr, oder, oder, oder.

        Leider sind Ferndiagnosen relativ schwierig. Ich hoffe, ich konnte trotzdem den ein oder anderen Tip geben.

        Gruß Jürgen

    • Der Jürgen hat sich eh schon gemeldet – er hat mir auch schon geholfen die Zündung von Elsa wiederzufinden – er hat etwas drauf ;-).
      Schöne Grüße
      Lars

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