Aufhängende Achsen und ein fliegender Motor

Lange habe ich nichts mehr von meiner Elsa geschrieben. Das soll sich ändern.

comp_comp_SAM_6131Heute geht es um fliegende Motoren, windige Papplösungen und aufgehängte Achsen

Eigentlich wollte ich ja viel öfter von Elsa hier berichten. Wenn sie fertig ist, möchte ich den Blog auch auf dem richtigen Stand haben. Ich habe nämlich noch viel mit ihr vor. Aber bevor ich das machen kann, muss sie erst einmal fahren. Wie sie wieder fahrbereit wird, das seht ihr zum Teil hier:

Sonntag, der 08.02.2015 – Schraubertag Nummer 99

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Heute wurde nicht besonders viel gemacht. Als ich draußen war und mal um Elsa geguckt habe, ist mir eine Stelle aufgefallen, an der ich zwar Spachtelmasse aufgetragen hatte, aber nicht geschliffen. Also ganz kurz mal Papas neue Schleifmaschine rausgeholt und losgebrummt und abgeschliffen. Als ich fertig war, konnte ich auch wieder wegpacken. Bei 3 Grad Celsius Außentemperatur will man nun nicht unbedingt neue auftragen, wohl etwas kalt.
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Papa hat den Fernlichtschalter und den dazu passenden Kasten in der Zwischenzeit angebaut. Klack-Klack – funktioniert. Ich bin mal gespannt,  ob ich das später auch hinbekommen werde, mit dem Fuß Licht zu hupen ;). Nun werden wieder Teile angebaut anstatt abgebaut. Das freut mich natürlich, es geht ja doch voran.

Freitag, der 13.02.2015 – Schraubertag Nummer 100

Der hunderste Schraubertag! Juhuuu! Party! Naja. Ich kann übrigens nicht mal genau sagen, wieviel Stunden in Elsa nun reingeflossen sind, aber wenn man an die Ersatzteilbeschaffung und das Schrauben und das Suchen zusammenrechnet, kann man bestimmt 24 Stunden mal die 100 Schraubertage nehmen. 2400 Stunden. Das sind ganz grob ein Drittel eines Jahres. Ob man das so rechnen kann? Wahrscheinlich nicht.

Ich will nun die ganzen Kleinteile fertig machen, damit ich Elsa nach dem Lackieren relativ zügig zusammenschrauben kann. Ich habe in Elsas „Kleinteilekiste“ schon ein Teil gefunden, wo ich keine Ahnung habe, was das ist. Ich habe kein Foto davon, muss ich vielleicht mal machen. Ich habe keine Ahnung, wo ich das Ding abgebaut haben könnte. Egal.

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Als erstes habe ich die beiden Stoßstangenhörnchen der hinteren Stoßstange, die beiden damals bei der Demontage abgeflext wurden, nochmal mit Rostschutzfarbe behandelt. Die wurden nämlich inzwischen ausgebohrt und das Gewinde wurde nachgeschnitten. Ein Hörnchen muss ich noch ein wenig nachpolieren (und den Chrom „minimal ausbessern“) und dann kann die Heckstoßstange wieder zusammengesetzt werden. Papa hatte schon ein paar Teile der Achse zum Trocknen aufgehängt.

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Papa wollte dann, als ich mir schon eine andere Baustelle suchte, am Unterboden von Elsa weitermachen. Dafür musste erstmal ein Teil des Auspuffs ab. Und der scheint zwar rostig zu sein, aber sonst wohl noch ganz gut. Ich habe noch nicht das Rohr so genau angeguckt, aber etwas entrosten und etwas Farbe und es könnte werden.

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Papa hat nämlich unten vor der linken Feder Unterbodenschutz abgekratzt und entrostet. Zum Schluss wurde dann noch mit Rostschutzfarbe alles gestrichen – davon habe ich allerdings kein Foto. Warum auch immer. Aber wenn man in Etappen am Unterboden arbeitet, geht das wohl doch recht flott.

(Und nun zu einer noch überarbeitungswürdigen Sache. Da habe ich bis heute noch nicht weiter gemacht, weil es mir doch nicht so gefallen hat. Sowas passiert auch beim Schrauben 😉 ).

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Elsa war 1957 ja anscheinend schon ein recht „edles“ Fahrzeug. Auf jeden Fall hat sie doch recht viele Verkleidungselemente, die nach den fast 58 Jahren, die sie im Umlauf ist, doch schon auflösen. Zwei dieser Verkleidungen habe ich mir heute vorgenommen. Die sitzen von innen an der A-Säule unter dem Armaturenbrett und sind aus Pappe. Die hatten schon ganz schön gelitten, einmal kann man die Scheuerspuren sehen und einmal sind sie auch ziemlich aufgelöst. Ist wohl normal, wenn man mal mit nassen Schulen in das Auto steigt. Die wollte ich auf jeden Fall retten. So ein Stück Pappe ist bestimmt nichts wert, aber ich wollte ja soviel Originalität ;D wie möglich erhalten und ich hatte einfach keine Lust andere zu suchen. Ich habe ja welche.

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Die Fahrerseite ist hier eindeutig die schlimmere Seite gewesen. Hier war eine Ecke richtig ausgerissen. Das hat mir nicht so gefallen. Neuer Lack außen und sowas von innen? Nee, das muss nicht sein. Da hatte ich vor etwas „rumzuflicken“. Es muss nicht hübsch, aber (erstmal) haltbar sein. Erstmal habe ich mir eine Pappschablone angefertigt, um den „Bogen“ nachzuarbeiten. Wenn man keine Pappe im Haus hat, weil die Eltern damit gerne den Ofen anmachen, muss man halt nehmen, was man finden kann. Einen alten Karton und eine Rückseite eines College-Blocks. Das muss reichen.

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Ich habe die Schablone von eben dann ausgeschnitten und beide Seiten mit Pattex bestrichen und dann nach vorgegebener Weise aufgeklebt und trocknen lassen. Ich habe dann zwei Stapelboxen mit Autozeitungen raufgestellt, damit der Anpressdruck groß genug ist. Ich wollte ja gerne mal die Gewichtskraft ausrechnen. E = m*g ist ja die Formel der Gewichtskraft. m ist die Masse des Objekts und g ist auf der Erde 9,81 m/s². Dabei fällt mir gerade ein – eigentlich hätte ja gereicht, wenn ich die beiden Kisten auf eine Waage gestellt hätte.

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Dann habe ich das „gammelige“ von der originalen Pappe ausgeschnitten, eine Schablone aus Papier gemacht und es auf Karton übertragen und den Karton eingeklebt. Der hat zwar nicht die gleiche Struktur, aber zumindest schon mal die gleiche Dicke. Wenn es nachher lackiert ist und ich hoffe, dass der Trick, den ich mir überlegt habe, funktionert, dann sollte es gar nicht mal mehr so auffallen. Aber erstmal sind da noch so komische Lücken, die zu müssen.

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In die Lücken habe ich Sekundenkleber gefüllt und dann – backe, backe, Kuchen – mit Mehl aufgefüllt. Den Tipp habe ich aus der Modellbauszene. Wenn man etwas „schnellspachteln“ möchte, dann mischt man sich Sekundenkleber und Mehl eine Art Spachtelmasse zusammen, trägt sie auf und sie ist superschnell steinhart und sinkt nicht ein. Es ist aber ein totaler Schmierkram. Auf jeden Fall habe ich dann die Lücken damit geschlossen comp_comp_SAM_6170und nochmal drübergeschliffen – genauso wie den Rest der Verkleidungen, da die hier und da manchmal ein wenig „fusselig“ waren. Morgen werde ich mir Farbe besorgen und beide überlackieren – dann sollte das auch erstmal abgehackt sein und ich suche mir dann die nächsten Kleinteile. (Ich habe daran nicht weiter gearbeitet bisher 😉 ).

Dienstag, der 24.02.2015, Schraubertag Nummer 101.

Elsa wird nun langsam wieder zusammengebaut. Wird auch irgendwie Zeit. Eigentlich sieht man sie seit August fast unverändert. Keine Motorhaube, keine Kotflügel, keine Front, keine Räder, keine Türen, aufgebockt und angeschliffen. Wenn wir Besuch bekommen, ist es wie mit Kindern. „Oh, du bist aber groß geworden!“, obwohl man es selbst meist nicht merkt. Genauso ist es bei Elsa. „Man, seid ihr weit gekommen!“ und für einen selbst sieht Elsa immer noch nach dieser komischen Rohkarosse ohne Motorhaube, ohne Kotflügel und ohne Räder aus. Irgendwie komisch.

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Aber im Detail kann man ja nun doch erkennen, dass es voran geht. Elsa braucht vorne nun nur noch die Bremsanlage und die Vorderachse ist fertig, heute sind die Monroe-Stoßdämpfer angebaut worden von Papa. Ich darf ein Referat vorbereiten. Muss sein. Die Stoßdämpfer sieht man nachher ja eh nicht, aber irgendwie mag ich das mit der neuen Farbe der Vorderachse leiden. Mal gucken, wie lange sie halten werden. Ich denke mal etwas länger.

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Die Hinterachse hat der beste Schrauberpapa der Welt heute auch noch sauber gewaschen – mit Benzin kam der ganze Ölschmudderkram herunter. Nun bekommt das Differenzial hinten noch eine neue Dichtung, da die alten leider schon ordentlich herumsaut. Macht aber ja nicht, dann gibt es auch gleich frisches Öl. Wenn man schon dabei ist.

Schraubertag Nummer 102 fand am Mittwoch, den 24.02.2015 statt.

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Wir sind auf eine Ölquelle gestoßen! Die großen Ölkonzerne sind natürlich schon informiert. Aus dem Differenzial leckte anscheinend ein wenig Öl. Ein wenig mehr vielleicht auch. Also hat Papa heute, als ich wieder einmal unterwegs war, um Schulsachen zu besorgen, den Differenzialdeckel abgenommen, das pechschwarze Öl ablaufen lassen und alles saubergemacht.

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Das Differenzial sieht in meinen Laien-Augen eigentlich noch recht gut aus. Ich weiß zwar nicht, wieviel Elsa gelaufen hat, aber wenn es viel ist, dann hat es wohl recht gut überlebt. Eine neue Dichtung aufzutreiben war zwar möglich, aber da schon eine aus Klingerit drin war, hat Papa dann auch gleich eine neue geschnitten und eingebaut.

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Zum Schluss wurden dann noch alles saubergemacht und dann gestrichen. Nun muss ich nur noch wissen was für ein Öl da reingehört und wieviel. Und dann muss wohl noch das Getriebe heraus, denn da tropft auch irgendwie ein wenig bisschen Öl heraus. Das ist ja eklig – und wird dann halt gleich abgedichtet. Ein Dichtsatz kostet 25€. Das kann man dann ja noch mal investieren – da freut sich das Öl, das Getriebe und der Tüv. Und Lars, weil er dann später mit Elsa nicht alles vollkleckert.

Freitag, der 27.02.2015 – Schraubertag Nummer 103

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Als ich heute dann wieder auf unseren Hof brummte, konnte ich gleich: „Lars, guck mal hier!“, aus dem Carport hören. Papa war mächtig fleißig. Stößdämpfer dran und Band. Also, ääh? Band. Band? Band! Wie heißt denn das Band? Achsband? Bandachs? Hm. Band war aber noch nicht ganz dran. Die Karosserie war nicht genug eingefedert, um das festzuschrauben. Papa meinte, ich solle noch kräftig Mittagessen und dann wieder rauskommen, um comp_comp_SAM_6307die Karosserie zu belasten. Also habe ich Mittag gemampf und bin dann raus. Ich hab ja aber nur so viel abgenommen und es hat nicht ganz gereicht. Also habe ich noch Mama dazugeholt. Mama hat sich in den Kofferraum gesetzt und ich mich auf die Hutablage – also mit dem Hintern durch die Öffnung der Heckscheibe. Gemüüütlich – nicht. Aber es hat geklappt. Beide Bänder waren fest, Mama hüpfte aus dem Kofferraum und ich.. äh..

…hing fest.

Das hatte so aber keiner bestellt. Mit dem Hintern war ich etwas „runtergerutscht“ und war nun ein wenig eingeklemmt. Der obere Fensterrahmen drückte mir in den Rücken und der untere in den Oberschenkel. Meine Eltern konnten nicht mehr vor lachen. Egal, wie ich probiert habe, mich rauszudrücken – ging nicht. Zum Schluss hat Papa an meinen Armen gezogen und Mama von hinten gedrückt. Es sah bestimmt lustig aus. Ich hätte es echt filmen müssen. Aber daran denkt man in dem Moment nicht. Als in meine Beine dann wieder durchblutet wurden, saßen wir einfach nur da und lachten uns kaputt.

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So, soo, souu. Nach meiner Befreiungsaktion sah die Achse dann mit „Band“, Stoßdämpfern und neuer Farbe schon recht komplett aus. Tolle Sache. Ich habe die Achse bestimmt 20 Minuten angeguckt. Ihr wisst bestimmt, was das für ein Gefühl ist, wenn es auf einmal voran geht. Wenn etwas fertig ist und es gut aussieht. Dann muss man sich einfach danebensetzen und sich freuen. Motivation sammeln.

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Papa hat sich, während ich mich freute und lernte, weil das Abi in grroßen Sprüngen näherkommt, dann an die Bremsen gesetzt. Die Bremsleitungen formte er passend zurecht und baute dann auch gleich die Radbremszylinder hinten an. Würden wir nun verstehen, wie die Bremsen funktionieren und aufgebaut sind, dann wäre das ja keine große Sache. Aber das kann man ja herausbekommen.

Der Achsstabi wurde auch noch angebaut – und die Hinterachse ist fertiiig. Naja. comp_comp_SAM_6325Also fast. Differenzialöl fehlt noch. Und die Bremsen. Und die Schellen für die Bremsleitung muss noch ran. Aber daaaann. Vielleicht. Falls ich nicht etwas vergessen habe. Elsa geht doch voran. Wenn das Wetter so bleibt, dann geht es morgen noch mehr voran. Ich liebe dieses Auto. Egal, wie oft sie liegenbleiben wird, ich mag sie einfach. Ich möchte sie nie wieder verkaufen. Eher verkaufe ich eine Niere. Also – falls ich mal irgendwann einen BMW besitzen werde ;-).

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Montag, der 09.03.2015 – Schraubertag Nummer 104

Kein ABS. Keine Scheiben. Kein Bremskraftverstärker. Dafür aber Trommeln rundherum. Trommeln? Ich mag Musik.
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Papa hat heute, als ich in der Schule gewesen bin und so tat als würde ich lernen lernte, die erste Trommelbremse zusammengebaut. „Das ist ja doch ganz einfach aufgebaut!“ – Na, sieh. Und wenn man es mit den alten Bildern vergleicht – genau gleich. Nur neuer und sauberer und hübscher. Irgendwie toll, wie es sich jetzt alles zusammenfügt. Ob Elsa wohl noch diesen Sommer fahren wird? (Nein, wird sie nicht.)

Dienstag, der 09.03.2015 – Schraubertag Nummer 105

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Im Moment haben wir es mit der Bremserei. Mein Alltagsauto steht beim freundlichen Volvo-Mann und bekommt hinten eine neue Bremsanlage. Mama und Papa haben sich heute weiter an die Bremsen gemacht – ja, auch Mama. Das Bremspedal ist nämlich schon eingebaut (keine Sorge, das Kupplungspedal noch nicht). Das haben die beiden heute gemacht, als ich unterwegs war. Vorne sind nun auch schon die Radbremszylinder angeschraubt.

Dienstag, der 17.03.2015 – Schraubertag Nummer 106

Heute hatte ich aber mal Freilauf. Hausaufgabe waren nicht so viel und Physiotherapie dauerte noch. Die Sonne schien und erwärmte unsere Katzen und Hühner. Was gibt es da besseres, als sich endlich mal wieder die Hände dreckig zu machen?

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Irgendwo zwischen Motor und Getriebe ist Elsa ziemlich ölversaut. Warum das Öl sich gerade da entscheidet herumzusauen, wollten Papa und ich heute mit einem Getriebeausbau herausfinden. Schaltsack ab, Deckel weg und staunen. So groß ist also ein H6-Dreiganggetriebe. Das wurde übrigens auch noch beim PV544 Standard verbaut. Elsa ist aber ja die 444 Luxusversion. Da reichten drei Gänge aber wohl. Das Getriebe hat sich aber störrisch gemacht. Nachdem der Auspuff und diecomp_comp_SAM_6471 Kardanwelle abgeschraubt waren, konnte man an die Getriebetraverse und die Schrauben an der Kupplungsglocke kommen. Das sind nur vier Stück. Die wurden losgeschraubt (natürlich kam vorher ein Wagenheber drunter) und wir dachten, wir könnten das Getriebe dann runterlassen. Aber nö. Wollte nicht. Etwas ruckeln – Nö. Immer noch nicht.

Also schnell die Volvoniacs und den Svenska PV-Klubben befragt – der Schalthebel muss unbedingt noch ab. Der ist mir einer Überwurfmutter fest. Der geht nur mit einem Engländer oder einer großen Rohrzange los. Ich bin aber nebenberuflich Popeye und habe die Mutter mit der puren Kraft meiner Hand losbekommen. Tjahaha. Sie war auf keinen Fall nicht fest genug angezogen.

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Das Getriebe ließ sich nicht von der Kupplungsglocke lösen. Toller Pups. Auf jeden Fall sollte man das Getriebe inklusive Kupplungsglocke absenken lassen. Wir kommen da aber irgendwie nur schwer an die Schrauben ran. Egal. Ein anderer Plan steht. Der Motor kommt raus! Vielleicht baut Papa eine Konstruktion oder ein Motorkran wird angeschafft. Dann kann man gleich die Spritzwand sauber machen, entrosten und teilweise neu lackieren. Dann hat es prima und muss nicht in ein paar Jahren erst wieder ran da.

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Die Kardanwelle hat Papa gereinigt und neu angestrichen. Die sieht nun sauber aus und sollte eigentlich nicht mehr rosten. Das beste ist eigentlich, dass die überall Abschmiernippel hat – anscheinend ab Werk. Immer Abschmieren und dann sollte es ja halten. Warum wurde damit eigentlich aufgehört?

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Dann ging die Sonne auch schon unter und ich musste mich auf den Weg machen. Schrauben. Ich mag es.

Mittwoch, der 18.03.2015 – Schraubertag Nummer 107

Die Nachrichten über den Internet Explorer, der bald nach zwanzig Jahren dahinscheidet, haben mich heute ein wenig motiviert. Ich wollte auch mal etwas aufhängen. Der Motor sollte nun raus. Da es mit dem Getriebe gestern nicht so geklappt hat, wollten wir es anders versuchen.

Der erste Plan war heute loszufahren, um einen Motorkran zu kaufen. Wenn es denn comp_comp_SAM_6506irgendwo einen gäbe. Ganz Dithmarschen haben wir durchtelefoniert. Kein einziger war zu finden. Dann haben wir den Kreis noch erweitert. In einem Laden gäbe es einen für 250€. Der Laden hatte aber zu. Na, toll. Egal. Selbst ist der Mensch.

Während ich noch versuchte weiter jemanden zu erreichen, ist mein Vater zum nächsten Stahlhandel gefahren und hat ein stabiles Rohr comp_comp_SAM_6505gekauft. Dann wurde je ein Loch in zwei Träger vom Carport gebohrt (die kann man ja später zu hängen) und das Rohr da durchgeschoben. Flaschenzug ran – und tadaaaaaaa. Fertig ist Motorheber.

Dann nochmal schnell den Motor losgeschraubt (Getriebetraverse war ja schon los) und hochgezogen. Man, was fühlt man sich stark, wenn man einen Motor anhebt.

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Das musste nun sein!

Einen Motor einfach so rausheben. Bitte sagt nicht weiter, dass das mithilfe eines Flaschenzuges ging. Sagt einfach „Der Lars ist stark, der hebt so einen Motor mit dem kleinen Finger heraus!“  😉

comp_comp_SAM_6508Zuerst hakte er noch ein wenig. Da hing das Getriebe ein wenig an der Karosserie fest. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl ging das dann aber doch alles. Hat alles geklappt. Als der Motor dran draußen hing, wollten wir den Flaschenzug an dem Rohr nach vorne wegziehen. Jahaha. Das haben wir uns aber auch nur so gedacht. Da haben wir doch glatt die Haftreibungskraft vergessen. Nicht nur, dass durch die Gravitation einhundertunddreißig Kilogramm nachunten ziehen und so die Kraft F nach unten wirkt, sondern reibt sich das Metal des Karabinerhakens auch auf das Metall des Rohrs. Um zumindest gegen die letzte Kraft etwas zu tun, habe ich Vaseline genommen und damit das Rohr eingeschmiert.

comp_comp_SAM_6513Dann noch schnell den Motor rumgehoben und – zack – draußen ist er. Morgen kann es nun an das Saubermachen gehen. Und an das Suchen nach dem mysteriösen Ölleck. Und an das Trennen des Getriebes vom Motor. Und ans Saubermachen des Motorraums. Und ich habe total Spaß darauf schon!

Freitag, der 20.03.2015 – Schraubertag Nummer 108

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An Elsa Motor (67 PS aus 1600 Kubik. Heute bekommt man 120 aus 1,2 Litern) muss ja irgendwo Öl raustropfen. Das ist nicht so schön. Einmal stört es beim TÜV und einmal, weil man irgendwann wohl mal einen Tropfen verliert. Das ist nichts gut für die Umwelt. Ressourcen werden eh schon genug verschwendet, da brauche ich mit Öko-Elsa nicht noch mehr die Umwelt kaputtmachen. Papa hat damit angefangen, das Getriebe sauber zu machen. Und man muss sagen – nach 57 Jahren (Elsa hatte, meine ich, am 22.03.1958 Erstzulassung), also eigentlich ja 58, aber egal – sieht das echt noch recht gut aus. So mag ich das!

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Auch der Motorraum wurde mit Waschbenzin gesäubert und dann schwarz angestrichen. Morgen kommt der zweite Anstrich, dann sollte da erstmal Ruhe sein. Übrigens – am Lenkgetriebe sollte man öfter mal das Öl wechseln. Ob es das überhaupt noch gibt? Ölwechsel an Lenkgetrieben? So langsam scheint es mir, als sei so ein Buckelvolvo wohl für die Ewigkeit gebaut worden. Also eigentlich total simple Technik. Und eigentlich relativ Rostresistent. Hat man ja an Elsa gemerkt ;-).

Dienstag, der 24.03.2015 – Schraubertag Nummer 109

Heute wurde viel geschafft. Elsa wollte ihr Getriebe ja nicht loslassen. Das geht natürlich nicht, denn irgendwo muss Elsa da ja mit Öl kleckern. Die Schrauben vom comp_comp_SAM_6545Getriebe gingen ja bereits vor ein paar Tagen ohne Probleme ab. Also nicht, dass Elsa eine Schrauber locker hatte – das habe ich ja schon ich, dass muss sie mir ja nicht nachmachen. Die Schrauben waren aber nicht verrostet. Im Gegensatz zum Getriebe selbst. Das hatte sich über die Jahre hinweg ein wenig festgeflugrostet. Mit ein wenig WD40 über Nacht und einem kleinen und vorsichtigem Schlag mit dem Gummihammer ließ sich das Getriebe abnehmen. Und danach die Kupplung, die Schwungscheibe und die Kupplungsglocke.

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Und nun sind wir irgendwie verwundert. „Normalerweise“ leckt der Motor nach langer Standzeit durch den Simmering, der wohl auch Filz ist, das austrocknet. Wenn ich das nun richtig verstanden habe. Da wurde Elsa aber schon mal mit einer „Flüssigdichtung“ (Zitat von meinem Herrn Vater) abgedichtet. Und verstaut war da nichts. Die Kupplungsglocke hingegen war total ölig und eklig. Nach dem Reinigen habe ich sie fotografiert. Ob es doch vom Getriebe kommt? Man weiß es noch nicht.

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Ich weiß immer noch nicht, wie genau die Geschichte von Elsa vor 1999 war. Der nette Däne meinte zu mir, der Vorbesitzer hatte sie 9 Jahre, war also zufrieden mit ihr. Das kann man wohl nachvollziehen. Die wenigsten Menschen haben ein Auto neun Jahre. Meine Eltern hatten noch nie so lange eines.

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Auf jeden Fall mochte der Herr aus Harrislee bei Flensburg wohl Elsa. Wartungsstau hat sie nämlich nicht. So sieht zumindest die Kupplung aus. Papa ist damit heute zu einer kleinen, freien Werkstatt gefahren und der meinte, dass die Kupplung noch sehr gut sei. 7 mm bis zur Niete. Elsa ist wohl wegen des starken Rosts verkauft worden. Die arme. Das wird sie bei mir nicht. Sie scheint einen guten Charakter zu haben. Ansonsten hätte der Besitzer wohl auch nicht in die Technik so. Die Kupplung wird also wieder eingebaut. Ein Auto ohne Wartungsstau (oder mit wenig) kaufen, bringt irgendwie Spaß 😉 .

Donnerstag, der 26.03.2015 – Schraubertag Nummer 110

Oh, 110! Die Telefonnummer der Polizei. Äh, die hatte mit dem heutigen Schraubertag überhaupt nichts zu tun. Ich aber auch nicht. Naja, ich berichte euch nun von dem Schraubertag und ich habe die Fotos gemacht. Und ich habe kurz zu Papa geguckt, als ich nach dem Mittagessen zu einem Termin fahren musste.

Also berichte ich heute mal Erzählungen. Mein Vater hat nämlich die Bremsleitung geschraubt. Eine Bremsleitung war fünf Zentimeter zu lang. Die wurde dann bei comp_comp_SAM_6554einer kleinen, freien Werkstatt im Nachbarort gekürzt und neu gebördelt. Ganz für umsonst. Papa hatte es ja nun leicht, die Bremsleitungen zu verlegen. Die gehen nämlich durch den Kardantunnel. Wenn da eine Kardanwelle und ein Getriebe drin sitzen, ist es reichlich schwer, daran zu kommen. Ein Glück haben wir den Motor ausgebaut. Während Papa unterm Auto lag, kam unser Nachbarshund an. Der ist ein ganz Lieber. Er kam an und schnüffelte (und vertrieb alle Katzen, bis auf Paule, der auf Elsas Dach lag) und kam dann zu Papa, der auf seinem Rollbrett unterm Auto lag. Papa freute sich und streichelte ihn. Der kleine Große wollte ihm zum Dank das Gesicht ablenken, was Papa aber nicht so gerne haben wollte. er verstand aber anscheinend und durchsuchte noch das Carport, bis unsere Nachbarin ihn rief.

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Eine Bremsleitung ist nun noch nach. Dann sind alle neu. Die waren übrigens lustig zusammengepuzzelt, die alten. Ein paar aus Aluminium, ein paar aus Edelstahl. Aufbewahrt werden alle, zumindest als Muster. Edelstahl rostet ja zumeist auch nicht. Der Anlasser wurde auch zerlegt. Obwohl er von außen nicht mehr der schönste ist, ist er von innen echt noch gut drauf. Wie gesagt… Wartungsstau hatte Elsa nicht. Prima!

So, das war es erstmal wieder von Elsa. Allerdings soll der nächste Abschnitt nicht ganz so lange auf sich warten lassen. Anscheinend mögt ihr Elsa ja, oder? ;-).

Über Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.
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0 Antworten zu Aufhängende Achsen und ein fliegender Motor

  1. marcrudin sagt:

    An das Lichthupen mit dem linken Fuss gewöhnst Du Dich schnell. Mache es mittlerweile ganz automatisch beim Pontiac und finde es super gemütlich. Kein anderes Auto lässt sich so lässig bedienen 🙂

  2. Pingback: Henkelmännchen mal eben neu verkuppelt – Teil 1 | Ein Leben mit Benzin im Blut

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