Machen wir uns fit für den Winter…Teil I

Nein, falsch geraten. Jetzt kommen keine sportlichen Aktivitäten von mir, die mich fit über den Winter bringen sollen, und auch keine Kleidungstipps, die selbst bei -35 Grad Celsius noch warm halten soll – mit beidem kenne ich mich überhaupt nicht aus ;-).

Nein, ich will meinen V40 schon winterfest machen. Warum? Na ganz einfach, da die Ferien angefangen sind, habe ich Zeit, und das Wetter ist noch nicht allzu schlecht. Außerdem – wer weiß, wann wir den ersten Frost und den ersten Schnee bekommen? Ich hoffe, noch nicht so bald, aber warum sollte man sich nicht schon vorbereiten?

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Seht ihr? Noch scheint die Sonne – es ist zwar schon kalt, aber dann lenken die ganzen hübschen Touristinnennennenn, die an unserem Haus immer vorbeilaufen (soll ja angeblich ein Wanderweg sein :-D), auch nicht so stark ab ;-). Aber was tun, vor’m Konservieren? Na – Waschen natürlich! Der Dreck muss weg, ansonsten wird es schwer. Also, in die Waschbox (keine Waschanlage – die sind iiieh ;-)), und los. Auf dem Rückweg noch kurz anhalten, um Fotos zu machen. Hier das Ergebnis:
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Schööön sauber – oder? Ist leider schon ein seltener Zustand geworden – aber saubere Autos sind doch viel ansprechender, als dreckige. Leider bin ich da meistens zu faul zu :-D.
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Also, ab nach Hause! Da hier mal wieder nichts los war – konnte auch ruhig gecruist werden. Und diesmal mal richtig gecruist.
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MIT Sonnenbrille ;-). Die habe ich wieder gefunden. Im Radio spielte Slade mit „Look Wot You Dun“ und die ewig lange Straße vor mir machten den Deal perfekt ;-).
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Zu Hause habe ich ihn dann schnell vor Elsa abgestellt (ist ja eigentlich das „Haus“ von meinem Alltagselchen. Im Winter kommt Henkelmännchen zu Oma in die Garage, dann kann Elsa dort einziehen), und noch einmal geknipst. Sieht doch ganz gut aus, oder? Ja? Nun, wenn, dann werde ich ihn vor’m Winter richtig machen. Ich möchte ihn möglichst lange fahren, da lohnt es sich.
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Was zuerst? Polieren!  Der Lack glänzt zwar gut, und wurde auch erst im Frühjahr poliert, aber ich mach es lieber nocheinmal, dann haftet ja auch der Dreck und der Matsch, der nun kommt, nicht so schnell dran.
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Aber vorher – was brauch ich überhaupt dafür? Zwei günstige Polituren, Kunststoffpflege und Gummipflege. Genauso zwei Lappen und eine Rolle Papiertücher ;-).
Hab ich etwas vergessen aufzuzählen? Achja! Klebeband.

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Damit klebe ich die Wischerdüsen ab, die werden sonst von der Politur nur fleckig. Und die sind blöde sauber zu machen. Einfach einmal abkleben – das dauert keine Minute, und das Ergebnis sieht gleich viiiiel besser aus ;-).
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Genauso wird die Plastikleiste vor der Windschutzscheibe abgeklebt – die bekommt eh später nochmal Kunststoffpflege ab – aber die haftet nicht so toll auf Wachs. Wenn, dann gleich ordentlich… ;-).
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Politur gut durchgeschüttelt – weichen Lappen genommen und los geht’s! Immer schön kreisen….
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Und immer versuchen, schlau zu gucken ;-). Bei mir klappt das leider nicht immer :-D. Danach fing ich dann an, mit einem anderem Lappen die Wachsreste wieder abzurubbeln. Meine Finger waren aber schon Eisklumpen ;-).
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Und immerwieder ein prüfender Blick – wo ist noch Wachs? Noch fast überall, Lars. Dann klotz mal ran!
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Gesunde Körperhaltung ;-). Das Auto ist es aber wert. Hat der Vorbesitzer sich auch so viel Mühe mit meinem Elchen gemacht? Waschanlagenfahrer war er wohl – dazu ist der Lack schon mit Haarkratzern zu zerkratzt. Auf jeden Fall gibt es noch viele Wachsrückstände, die von ihm sind. Was mein Elch wohl in den neun Jahren bei ihm wohl so erlebt hat? Ob er nur in Hamburg gefahren ist? Ich würde es ja zu gerne mal wissen. Vielleicht sollte ich ihm einfach mal einen Brief schreiben. Ob er sich freuen wird, von seinem altem Elchen zu hören?
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So – Motorhaube fertig. Klebeband kann ab und weggeschmissen werden. Klebt eh nicht so toll, der Kram. Ist wohl mal nass geworden…
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Uuuuund als nächstes der Kotflügel. Auch der bekommt seine Portion Wachs weg. Ich bin ja Handpolierer, wie ihr sehen könnt. Eine Maschine lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Zwar hat man recht schnell Muskelkater, aber das Ergebnis finde ich tausendmal besser.
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Und die Felgen bekommen auch ihre Reinigung weg. Ein wenig von dem Bremsstaub hat sich über die Jahre hinweg schon mächtig eingefressen. Hier habe ich aber ein wenig ungründlich gearbeitet – ich bekomme bald neue Winterreifen, dann kommen eh die Winterfelgen drauf. Dann werde ich die Alus richtig sauber machen und polieren. Ist ja einfacher, wenn da kein Auto dran hängt. Ist nämlich ein wenig schwer, eine Felge mit Auto anzuheben ;-). Das schaffen selbst nicht viele, die keine Streichholzarme wie ich habe ;-).

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Und was noch? Achja – Gummipflege. Gummis sind wichtig, egal in welchem Bereich. Ansonsten können Flüssigkeiten jeglicher Art innen reingelangen – und dann wird’s teuer. Deswegen habe ich sie erstmal mit Gummipflege eingeschmiert – bald kommt dann noch eine Ladung Silikonspray hinterher.
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Was kommt als nächstes? Die Kotflügelkanten. Da rosten viele ältere Autos, wie 32er Passats oder Golf 1 recht gerne. Okay, die sind teilweise zwanzig Jahre älter als mein V40, der ja eigentlich nicht mehr rosten soll – aber man muss ja nichts herausfordern. Also, einfach normales Polierwachsgenommen, etwas auf den Lappen getan und an der Kante langgetupft. Fertig – abpolieren braucht man da nicht, umso dicker die Schicht, desto besser geschützt ist es.
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Noch schnell in die Hohlräume der Motorhaube WD40 reingesprüht, um sie auch von innen konservieren. Das ist allerdings nur vorrübergehend, bis ich mein Seilfett bekommen habe – das soll ein Wunderzeug sein, was auch noch günstig ist. Ich bin gespannt ;-).
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Anschließend gab es noch für die Motorhaubenentriegelung ein wenig Schmierstoff. Sollte reichen.

——————SCHNITT!———
Weiter geht’s heute morgen. Es war mir gestern Abend nachher einfach zu kalt und schon zu dunkel, um noch weiter zu machen. Außerdem bekamen wir Besuch – da wäre es unhöflich draußen weiter zu arbeiten.
Heute Morgen wurde mein Elch dann wieder benötigt. Mein Vater wollte mit ihrem Passat unterwegs – also fragte mich meine Mutter, ob sie meinen Elch nehmen könnte. Da sie zu Oma wollte, kam ich mit. Ich besuche Oma fast jeden Tag im Altenheim, seit sie nicht mehr zu Hause wohnt. Sie hat mich mit aufgezogen, da finde ich, dass ich es ihr schuldig bin, sie zu besuchen. Ich möchte mir später keine Vorwürfe machen. Außerdem hat Oma so viel Humor, dass wir oft nur da sitzen und miteinander lachen – da freut sich Oma immer, und ich mich deshalb auch. Ich möchte gerne auch noch so viel Freude am Leben haben, wenn ich 92 bin. Falls ich 92 werde.
Auf jeden Fall wurde dadurch meine Konservierungsgeschichte unterbrochen. Unterwegs fing es dann auch noch an zu regnen – neeeeiiiiiiin. Aber es half nichts. Zu Hause fragt ich kurz höflich, ob ich in die Garage vom Passat durfte, um da weiterzuarbeiten. Ich durfte ;-). Also ersteinmal außen fertig machen.
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Angefangen habe ich damit, ihn zu Ende zu polieren. Über das Dach musste ich weit rüber reichen. Auf der anderen Seite ist nicht mehr so viel Platz – hat aber geklappt, auch, wenn’s nicht ganz einfach war ;-).

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Dann kamen die Scheiben dran. Mit einer Art zähflüssigen Nanoversiegelung (weiß der Geier, wie das heißt ;-)) eingeschmiert…
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Und wiederabgerieben. Alles klar? Jap – wieder ;-). Das macht übrigens wirklich einen Unterschied, man sollte natürlich nicht zu dick auftragen. Aber die Wassertropfen perlen echt gut ab.
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Auf die Scheinwerfer habe ich dann einen Reiniger für Scheinwerfer gemacht. Hier mal als Beispiel der Blinker. Ehrlich gesagt sehe ich keinen großen Unterschied zwischen dem Scheibenversiegler, der Politur für den Lack und den Reiniger der Scheinwerfer. Aber ich habe es so geschenkt bekommen.
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Noch einmal nachwischen uuuuuund…
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Ergebnis begutachten – passt!
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Hier mal ein kleines Foto (mit wieder dreckigen Felgen – wo kommt der denn wieder her? Naja…). Sieht doch sauberst aus, oder? Schade, dass der Zustand nicht lange anhalten wird. Aber der Lack ist erstmal über den Winter hinweg geschützt. Außer vor Kratzern natürlich, aber ich hoffe nicht, dass ich irgendwo reinrutsche ;-).
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Das ist vom Türschweller vorne in Richtung Vorderkotflügel. Dort sammelt sich Laub und Feuchtigkeit – das muss dringenst weg und dann kommt Fett rein. Werde ich morgen machen, wenn das Wetter passt. Genauso wie eine Leder- und Kunststoffpflege.

Ich würde mich echt mal interessieren, ob mein Elch beim Vorbesitzer genauso gemocht wurde. Er ist ja ihn ja über neun Jahre gefahren. Und für seine neun Jahre sieht er bis auf ein paar kleine, stadtbedingte Dellen und die Waschanlagenspuren noch aus wie neu. Hat ja auch erst knapp über 105000 gelaufen. Ich werde gleich einfach mal einen Brief verfassen und dann an den Vorbesitzer schicken. Mit Bildern. Vielleicht freut er sich ja, dass sein Elch in guten Händen ist. Vielleicht hat er schon öfter an ihn gedacht, und ihn vielleicht sogar vermisst, weil der Nachfolger nicht an ihn herankommt? Oder ob es für ihn einfach nur ein Gegenstand war? Vielleicht bekomme ich ja eine Antwort – ich werde berichten.
Übrigens – mein Elch bekommt nun neue Gummis auf seine Winteralus – und nächste Woche eine Inspektion mit Ölwechsel. Und inklusive Pollenfilterwechsel – der ist in der Werkstatt günstiger, als wenn ich ihn selbst kaufe ;-).

 

Über Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.
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