Weiter geht es mit dem leidigen Thema „Unterbodenschutz entfernen.“ Iehgitt.
Eine dreckige, eklige, klebrige und langwierige Arbeit. Ich hasse das. Extrem sogar.
Aber trotzdem muss sowas ja geschehen. Einen dreckigen, siffigen, bröckelnden und rostigen Unterboden sollte Elsa nicht behalten. Im ersten Teil wurde das Heck ja schon fertig. Aber das alleine reicht ja nicht. Da muss noch weeesentlich mehr passieren! Außerdem fange ich heute mal mit den Lackierergeschichten an.
Sonntag, der 31.05.2015 – Schraubertag Nummer 123
Ohne Musik ist das Leben doof. Müsste ich nun einen meiner Sinne abgeben, wäre das Hören nur im allergrößten Notfall dran. Ich liiiiiebe Musik. Man sagt ja, dass ein Mann nur drei Dinge lieben kann: Seine Familie, das Auto und Fußball. Bei mir fällt Fußball weg und Musik kommt her. Deswegen tanze ich auch schon seit vier oder fünf Jahren. Ohne Musik ist auch das Unterbodenschutz abkratzen blöd. Deswegen habe ich heute den alten Universum-Plattenspieler von Oma rausgeholt, den Mama ihr vor Jahren mal geschenkt hatte, und ein paar Platten aufgelegt – was gibt es besseres als passende Musik zum richtigen Auto?
The Beach Boys, The Beatles, Rolling Stones, Simon and Garfunkel, Slade und Herman’s Hermits haben mir und meiner Mutter (Zum Shoppen einladen mit Elsa war eine gute Idee!) heute das Kratzen versüßt. A ba, ba, ba, ba, Barbara Ann! Ich könnte wieder stundenlang rummotzen, was für eine doofe Idee Unterbodenschutz ist. Ich glaube, es befinden sich noch immer nicht unwesentlich große Mengen an Unterbodenschutz in meiner Nase. Das ist keine so gute Situation, nachher rostet meine Nase noch weg. I don‘ mind if there’s a change in me! Die Musik heute hat übrigens richtig Spaß auf Touren mit Elsa gemacht. Ich sah mich schon am Steuer (also meine Hände am Steuer, ich sehe mich sonst eher selten) über einsame Landstraße mit ihr Cruisen. Inzwischen bin ich aber nicht mehr der Meinung, dass ich morgen sofort fertig sein muss – ich habe nun schon fast 2 Jahre Arbeit reingesteckt, da käme es auf ein paar Monate mehr oder weniger auch nicht mehr darauf an.
Samstag, der 20.06.2015 – Schraubertag Nummer 124
Habt ihr schon mal richtig scharfes Chili gegessen? Doofe Frage, bestimmt schon. Ich hatte heute welches zum Mittag. Mensch, was tränten mir die Augen und naste die Tropf. Mir kam da aber gleich eine Idee. Feuerspucken könnte doch am Unterbodenschutz helfen! Kur in den Overall geschlüpft…naja, eigentlich zwei Mal, beim ersten Mal bin ich umgekippt. Warum ist das Anziehen von diesen Männer-Strampelanzügen eigentlich so kompliziert? Es ist einfach unmöglich dabei elegant auszusehen. Das Leben sollte ein Slapstick-Film sein. Aber das ist ja auch nicht der Sinn der Sache.
Egal, irgendwann war ich angezogen und bin zu Elsa gegangen, bin kurz über die kleinen Katzen gestolpert und habe dann auf der Liege gelegen und habe mich ans Kratzen gemacht. Mit etwas Chili-Atem geht der übrigens wirklich gut ab ;-).
Heute sind wir einige Quadratzentimeter Unterbodenschutz mir in das Gesicht, in die Haare, auf den Boden und in die Klamotten gerieselt. Es sind nämlich eigentlich nur noch die nervigen, kleinen, feinen Ecken zu machen. Dabei wurde ich von meiner Mutter wieder unterstützt, die inzwischen sogar etwas gefallen am Kratzen findet (Würde sie nie zugeben, sie versteckt das hinter dem Vorwand, dass ich sie ja mit Elsa zum Shoppen eingeladen habe und sie dringend neue Klamotten bräuchte 😉 ). Auch die ganzen kleinen Minikatzen wuselten umher. Socke, die kleine Katze, die zu unseren Nachbarn geht, fand das alles ganz interessant, wie es oben kratzte und dann dieses schwarze Zeug da herunterrieselte. Irgendwann langweilte sie das aber und sie schlief ein. Das fanden die anderen kleinen Katzen auch eine gute Idee und legte sich irgendwann auf mich und die Liege und schliefen alle und ließen sich durch das Kratzen gar nicht stören. Ich war nur etwas in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und warm wurde es auch.
Sonntag, der 22.06.2015 – Schraubertag Nummer 125
Ich glaube, das ist der erste Schraubertag, an dem ich keine Bilder habe. Erstens wären die Bilder langweilig für euch, zweitens kann ich keine Kamera mehr halten – aber dazu später mehr.
Vier Stunden haben wir wieder gekratzt, sind ein ganzes Stück voran gekommen, aber viel fehlt auch noch, bis ich streichen kann. Pfuschen wäre nun nicht gut, dann ärgere ich mich nachher nur und muss in ein paar Monaten (Jahren?) wieder heran. Dann lieber einmal ordentlich. Die kleinen Katzen sind die ganze Zeit umhergewuselt, haben etwas Unterbodenschutz abbekommen – was die aber gar nicht störte – und haben zugeguckt, wie wir mit dem Spachtel am Unterboden herumgekratzt haben. Ich hasse diese Pampe übrigens von mal zu mal mehr. Am Heck war es wenigstens so, dass nochmal ein paar Brocken runtergeplatzt sind, aber vorne scheint der Unterbodenschutz neuer zu sein und da ist alles zäh und schmierig und noch klebriger als Kaugummis unter der Schuhsohle. Wenn das so weiter geht, dann wird mein blondes Haar noch schwarz und schmierig.
So ganz ohne Unfälle ging es diesmal aber nicht ab. Meine Mutter hat sich eine Beule am Hinterkopf geholt, als beim Rückwärtsrollen mit dem Rollbrett auf einmal eine Stütze im Weg war, ich habe mir eine Beule geholt, als eine Minikatze auf einmal auf meinen Bauch gesprungen ist. So ein Unterboden kann hart sein. Insekten sind auch voll harte Kerle. Irgendein Flieg-Zeug hat meine Hand wohl als McDonalds empfunden und reingestochen. Ein Bild erspare ich euch, aber es laufen schön Pläne, Baugrundstücke zu verkaufen ;-).
Dienstag, der 30.06.2015 – Schraubertag Nummer 126
Es geht nicht um 126er Benze. Nicht mal um 124er, von denen hier noch ganz viele herumfahren (Will einer einen zugeschickt bekommen? 😉 ). Es geht wieder um meine Elsaaaa! Auf einem Oldtimertreffen am Sonntag habe ich einen beigefarbenen Opel Olympia gesehen, den ich ganz toll fand. Da dort auf dem Treffen nicht ein einziger buckeliger Volvo zu sehen war, wusste ich, dass ich SOFORT weiterkratzen musste. Am Sonntag war es mir aber zu warm. Gestern wollte ich mich nicht unbedingt dreckig machen, weil ich noch zum Tanzen wollte. Heute war es mir auch zu warm. Aber was gibt es besseres als in passender Kleidung mit der Sonnenbrille auf der Nase auf der Liege zu liegen?
Eben! Und da mir beim so rumliegen immer ein wenig langweilig ist, habe ich halt noch einen Spachtel in die Hand genommen und losgekratzt. Viel war ja nicht mehr nach. Diese „Holme“ lasse ich erst einmal aus. Da ist mir keine gute Idee gekommen, wie ich die streichen kann, ohne die Stützen wegzunehmen oder umzusetzen. Die werde ich gaanz zum Schluss nochmal bearbeiten, wenn der Auspuff dransitzt. Dann kann ich Elsa auf die Auffahrrampen fahren und dann geht das ja einfacher.
Während ich so gekratzt habe, hat die Sonne ganz toll ausgesehen, was meine Mutter, die bei Elsa Blumen gepflanzt hat (noch nicht auf dem Bild ) mir andauernd sagen musste. Ich bürstete und schliff das ganze Segment nochmal ab und wurde dabei ganz schön staubig – und blutig. Volvo hat vor 58 Jahren so lustige „Festhaltknöpfe“ für die Fußmatten in jede Ecke der Fußräume gedonnert. Die sind unten spitzt. Aber mit der Unterbodengrundierung lässt sich die Wunde gut zusammenkleben. Einen Teil habe ich aber heute wieder fertig grundiert. Morgen kann dann die zweite Schicht rauf.
Montag, der 06.07.2015 – Schraubertag Nummer 127
Sonne, frische Luft, 23 Grad. Nach dem heißen Wochenende genau der richtige Tag, um mit der große Liebe etwas zu unternehmen. Das habe ich heute auch gemacht. Elsa-Zeit! Nach Hitze- und Abipause geht es nun weiter. An einem der robustesten Autos, die natürlich nie rosten, weil Schwedenstahl ja schon fast Edelstahl ist.
Der Unterboden. Der Unterboden ist immer noch nicht fertig. Wie denn auch? Elsa mochte die Hitze auch nicht so gerne und hat lieber gefaulenzt anstatt sich den Bauch zu streicheln und ihn weiter abzukratzen. Im Gegenteil – anscheinend war es so warm, dass aus einigen Hohlräumen, die ich bereits konserviert hatte, das Wachs, das Fett und das Kriechöl wieder rausgetropft ist. Ansonsten war Elsa aber faul. Aber einen Teil hatte ich ja schon grundiert, den habe ich heute angeschliffen, entfettet und dann gestrichen. Wie kommt das eigentlich, dass ein Pinsel auf einmal anfängt zu haaren? Mein Pinsel fing heute auf einmal an, seine Haare zu verlieren. Was bei mir wohl erst in 2 bis 40 Jahren passieren wird, fing der Pinsel bereits im Alter ein paar Monate. Ich machte ihn sauber und entließ ihn dann in seinen Ruhestand. Ein älterer Kollege vom Dachboden hat ihn dann vertreten. Meine Eltern haben vier bis fünf Schuhkartons voller neuer Pinsel auf dem Dachboden liegen! Soo viele! Ich bin extra nach Büsum gefahren, um Pinsel zu kaufen. Überflüssig. Aber nun weiß ich es ja.
Etwas gekratzt habe ich auch noch – meine Mutter kam an und half mir dann auch noch – freiwillig. Heute Abend haben wir dann noch vor dem Fernseher etwas Chrom poliert. Wir haben da noch so drei Radkappen und ein paar Kleinteile, die noch fehlen. Scheinwerferzierringe, Stoßstangenhörnchen für die Heckstoßstange, Radzierringe. Die Heckstoßstange könnte ich auch bald mal wieder zusammenbauen.
Dienstag, der 14.07.2015 – Schraubertag Nummer 128
Mit einem Lied auf meinen Lippen 😉 stieg ich heute morgen in meinen dreckigen und klebrigen Kombi (Nie, nie wieder bei Regen unter einer Linde parken!), machte das Radio an und fuhr in Richtung „Stadt“. Gut, 20 000 Einwohner ist für euch bestimmt nicht viel, für mich ist das schon eine Metropole. Ich wollte für Elsa einen neuen Keilriemen kaufen. Aber ohne Schlüsselnummer? Irgendwie in keinem Geschäft möglich. Selbst, als ich die Daten durchgegeben haben, ging es nirgendwo. Obwohl ich den alten als Muster dabei hatte. Erst bei meiner Lieblings-Oldtimer-Werkstatt konnte man mir helfen. Ich bin zwar mit keinem Keilriemen nach Hause gekommen, aber dafür weiß ich nun, was ich für einen brauche.
Zu Hause habe ich dann neben Flechtzaun, Gartenhütte und Zaun ölen auch noch Zeit für Elsa gefunden. Wieder mit einem Lächeln im Gesicht und einem Lied auf den Lippen (Gute Laune ist so schön 😉 ) bin ich dann in T-Shirt und kurzen Hosen ins Carport zu meiner Lieblingsschwedin. Immer nur Abkratzen ist doof und auf Dauer bestimmt auch ungesund. Also habe ich geschaut, was ich denn momentan noch so schrauben könnte. Unter einem Lappen befand sich da noch eine Lücke, wo einmal ein kaputter Gewebeschlauch saß, der daran Schuld war, dass Elsa damals keinen Sprit angesaugt, als sie wieder in Leben hustete. Erinnert ihr euch an das brennende Benzinglas?
Auf jeden Fall hatte ich schon Ersatz für diesen Schlauch liegen. Der lag bei „schlanken“ 35€, die mich unter anderem auch dazu veranlasst haben, meine Schuhe wieder zu kleben, die mir auseinandergefallen sind. Vor dem Verbauen des Schlauches habe ich die Benzinleitung von vorne nach hinten und anderes herum einmal mit Pressluft gesäubert. Danach habe ich den Schlauch eingeschraubt und mich gefreut, dass Elsa wieder ein kleines Stück weiter ist. Danach habe ich doch noch ein paar Feinheiten an Elsa gekratzt, morgen muss ich nur noch das Stück schleifen und kann dann grundieren.
Mittwoch, der 15.07.2015 – Schraubertag Nummer 129
Nachdem ich heute feststellen musste, dass man Oldtimer auch Oltimer nennen kann (kann man nicht 😉 ), wollte ich meinen Oldtimer auch wieder ein Stück näher an den fahrbereiten Zustand versetzen. Das heißt im Moment – Unterboden. Ich mag den Unterboden so langsam nicht mehr sehen. Wenn man bedenkt, dass die ganze Arbeit, die ich nun mache, schlussendlich gar nicht mehr zu sehen sein wird. Zumindest nicht, wenn das Auto irgendwo steht oder fährt. Vielleicht wird sich der TÜV nochmal freuen – oder auch nicht, weil es kein schwarzer Unterbodenschutz ist. Ansonsten ist die Arbeit nur für das gute Gewissen, den Rost am Unterboden eingedämmt zu haben und sich darüber freuen, dass der Unterboden momentan besser aussieht als der Rest von Elsa.
Naja, zumindest habe ich den Unterboden wieder ein Stück geschliffen mit den verschiedenen Körnungen, entfettet und dann wieder das Matschen mit dem Pinsel und der Grundierung angefangen. Die riecht so herrlich, dass ich danach meist keinen Hunger mehr habe. Aber ein bisschen verrückt im Kopf schadet ja nie. Ob das wohl von der Farbe kommt? Ich glaube eher, dass es angeboren ist.
Morgen mag ich wieder ein Stück Kratzen. Wobei ich langsam echt nicht mehr unter dem Auto liegen mag.
Freitag, der 17.07.2015 – Schraubertag Nummer 130
Drückend. Drückend ist das richtige Wort, um die Luft heute zu beschreiben. So ein Elefant auf dem Brustkorb fühlt sich bestimmt noch schlimmer an, aber drückende Luft mag ich nicht. Unterbodenschutzabkratzen mag ich auch nicht, aber beides muss man hinnehmen.
Am Abend wurde es aber schon angenehmer und ich entschied mich dann doch etwas an meiner Lieblingsschwedin zu arbeiten. Einen Teil hatte ich ja beim letzten Mal schon grundiert, den habe ich heute angeschliffen entfettet und gestrichen. Ich mach echt fünftausend Kreuze, wenn der Unterboden fertig ist und Elsa auf den Rädern steht. Als ich da so unter Elsa lag und mir die Haare am Unterboden festklebten und der Pinsel die Farbe auf Elsas Blech verteilte, kam mir so ein Gedanke. Eigentlich machen wir mit der Wahl des Autos ja irgendwie schon ein Statement, was uns als Person angeht. Aber was für ein Statement zeigen wir eigentlich mit unseren alten Autos? Wir haben sie ja nun nicht gerade gekauft, weil wir hoffen, dass niemand hinsehen wird. Und wir werden wohl auch nicht hoffen, dass niemand uns auf das Auto ansprechen wird, oder? Ist es eigentlich auch nur „Angeben“ einen Oldtimer zu fahren? Bloß halt Angeben ohne sich besonders Mühe zu geben? Oder ist es ein Mode-Statement? Ein Umwelt-Statement? Kann man das überhaupt über einen Kamm scheren?
Auf jeden Fall ist nun wieder ein Segment fertig übergestrichen. Also fast fertig. Die ganze farbige Fläche kann ich nun, wenn die Farbe getrocknet ist, mit einer zweiten Schicht übermalen. Da spar ich mir dann schon mal einen Schleifdurchgang. Aber ich hab trotzdem noch etwas zu kratzen. Auf jeden Fall ist nun wieder ein Segment fertig übergestrichen. Also fast fertig. Die ganze farbige Fläche kann ich nun, wenn die Farbe getrocknet ist, mit einer zweiten Schicht übermalen. Da spar ich mir dann schon mal einen Schleifdurchgang. Aber ich hab trotzdem noch etwas zu kratzen.
Montag, der 20.07.2015 – Schraubertag Nummer 131
Heute Morgen fuhr ich mit Oma einkaufen. Und was konnte ich Oma da zeigen? Einen Buckelvolvo! Ein Buckelvolvo kam uns entgegen. „Sieht ja schmuck aus, dein Auto!“, meinte Oma. Das ist mir da auch wieder aufgefallen. Nach einem Wochenende mit Museumsbesuchen und Familienfeiern ist Schrauben genau das Richtige. Ein paar YouTube-Videos über PVs vorm Mittagsessen haben meine Meinung dann nochmal unterstützt.
Heute habe ich wieder ein paar Stunden am verbliebenen Segment den Unterbodenschutz abgekratzt. Nun ist eigentlich gar nicht mehr so viel übrig. Man muss sich zwar acht Mal den Arm brechen, um daran zu kommen, aber was tut man nicht alles für das alte Blech. Der Unterbodenschutz lässt sich gut abkratzen – teilweise sogar noch mit der Unterstützung von WD40 abwischen! Die Hälfte haben wir heute bereits geschafft abzukratzen und abzuwischen. Morgen fahren wir auf Tour, aber vielleicht schaffen wir abends noch die andere Hälfte. Das läuft echt wie am Schnürrchen mit dem Kratzen.
Am Unterboden ist nun eigentlich gar nicht mehr soo viel zu tun. Die Hinterachse braucht noch zwei Anstriche mit schwarzer Farbe – die wird auch gleich mit dem Segment entrostet. Dann muss noch die Handbremse angeschlossen werden, die Bremsbeläge eingestellt und der Auspuff montiert werden. Wenn sie dann irgendwann lackiert wurde, wird von unten alles geseilfettet. Vorher mag ich es irgendwie nicht machen. Achja – das Differenzial muss nochmal abgedichtet werden. Da ist Elsa ein wenig undicht. Aber von unten ist nun eigentlich gar nicht mehr soo viel zu tun. Lars freut sich. (…und redet von sich in der dritten Person, dieser Idiot 😉 . Die beiden zuletzt gestrichenen Teile bekamen heute eine kleine Streicheleinheit mit Schleifpapier, wurden dann mit Silikonentferner eingerieben und zum Schluss wurde ihnen noch eine Lackkur verpasst. Da ist nun die zweite Schicht drauf, die darf nun aushärten.
Zum Schluss habe ich mir die Heckklappe nochmal vorgenommen und nochmal versucht Spachtel anzumischen und danach zu spachteln und zu schleifen. Einen kleinen Teil habe ich geschafft, dann wurde es mir im Overall etwas zu frisch und ich habe alles wieder weggeräumt. Sechs Stunde Elsahelfen waren das heute immerhin.
Mittwoch, der 22.07.2015 – Schraubertag Nummer 132
Heute habe ich wieder einen neuen Autoteilehändler ausprobiert. Bei dreien bin ich bisher gewesen. Zwei davon kann man als Billigteilhändler ansehen, einer war schon ganz gut. Heute war ich aber am anderen Ende der riesigen Stadt Heide 😉 und habe da einen ausprobiert. Ich brauchte nämlich für Elsa einen Keilriemen. Nachdem ich wusste, was für einer es sein sollte, habe ihn dann gleich noch für unter 10€ mitgenommen. Wenn alle Neuteile doch so günstig wäre.
Zu Hause habe ich dann als erstes die Wasserpumpe nochmal neu abgeschmiert und so lange Fett reingedrückt, so ein paar Stöße. Zu viel darf nicht sein, ansonsten kann es in den Kühlkreislauf gelangen, so sagte man mir. Und das ist immer schlecht.
Die Riemenscheiben habe ich dann alle einmal mit einer einreihigen Drahtbürste abgebürstet und noch einmal mit Schleifpapier abgeschliffen und alles abgewischt. Dann habe ich den Keilriemen nochmal verglichen, mich gefreut, und ihn aufgelegt und die Lichtmaschine gespannt – keine Sorge, das Foto ist vor dem Spannen entstanden. Leider fluchtet der Keilriemen nicht ganz – die Lichtmaschine steht irgendwie zu weit hinten. Da muss ich noch einmal bei.
Abgekratzt haben wir heute auch. Meine Mutter hat sich um Elsas Hinterachse gekümmert, während ich auf dem Boden lag und weiter über der Achse gekratzt habe. Das bringt mir inzwischen sogar Spaß. Es geht relativ schnell, es macht zwar dreckig, aber was macht nicht dreckig? Wahrscheinlich bringt es nun Spaß, weil es auf die Zielgerade geht und ich nun nur noch die Fläche von ca. zwei DIN-A4-Blätter zu kratzen habe. Auch, wenn die blöd zu erreichen sind – und blöd zu erkennen. Als ich heute schauen wollte, ob ich alles weghabe, bin ich mit meinem Kopf an der Achse vorbei. Dabei bin ich leider zwischen Achse und Kardanwelle etwas stecken geblieben. Nach dem Entfernen eines kleines Stückchen meines rechten Ohrs ging es aber wieder.
Als ich mir beim Kratzen dann noch den Musikantenknochen an der Achse gestoßen habe, habe ich mir die „neue“ Fahrertür geschnappt und habe angefangen von innen zu schleifen. Die muss ja von innen auch lackiert werden – das werde ich dann mit meiner teuren, angemischten Farbe machen. Aber erstmal muss ich mir neuen Härter kaufen. Der ist nämlich trotz eigentlich luftdichter Dose hart geworden. Naja, muss halt neuer her.
Nun geht es um die Wurst – beziehungsweise um den Lack. Das Spachteln und Schleifen ist nämlich eigentlich gar nicht so leicht, wie ich dachte. Als ich heute an der neulich gespachtelten Heckklappe heute schliff, ist mir aufgefallen, wie sich der Spachtel an einigen Stellen löste. Das einzige, was von meinen Spachtelarbeiten bisher geklappt hat, war das hintere, linke Seitenteil. An den Übergängen zum Heck musste ich schon achttausend Mal spachteln und fünftausend Mal neu anfangen. Beim rechten Seitenteil verhält es sich ähnlich, genauso bei der Frontmaske. Irgendwie ist das alles nichts halbes und nichts ganzes :-(. Ich bin davon enttäuscht. Drei oder vier Lackierer-Bücher habe ich mir durchgelesen und mich versucht daran zu halten, aber irgendwie klappt das nicht. Da merkt man wohl doch, dass der Beruf des Lackierers ein Lehrberuf ist und man drei Jahre dafür lernen muss.
Als ich mich mit meiner Mutter heute über die Thematik auf der Fahrt zu Oma unterhalten habe, fuhr mir das dritte Mal in dieser Woche ein roter 544 mit Alufelgen über den Weg. Der läuft schon länger hier in der Nähe, hat aber anscheinend den Besitzer oder den Wohnort gewechselt, weil er ein anderes Kennzeichen hat. Meine Mutter meinte, dass das ein Zeichen wäre, dass Elsa nun langsam fahren möchte. Würde ich mich nun an die Vorarbeiten setzen, würden die bestimmt noch ein Jahr lang dauern, bis ich zufrieden bin. Ab Oktober werde ich aber nur noch an Wochenenden zu Hause sein und da schleifen nicht gerade zu meinen Lieblingsaufgaben gehört, würde ich da wohl schnell die Lust verlieren und Elsa wird nie fertig.
Es wird wohl draus hinauslaufen, dass Elsa zum Lackierer geht und da komplett gemacht wird.
Dafür spricht wohl:
1.) Die Qualität – irgendwie habe ich das Gefühl, wenn ich das alleine mache, dass der ganze Mist nach zwei Wochen abfällt und ich für die Reparaturen dann einen Haufen Geld zahlen kann.
2.) Die Zeit – ab Oktober bin ich weg von hier und habe nicht mehr die Zeit an Elsa zu arbeiten. Wenn ich nur zwei Tage in der Woche hier in Dithmarschen bin, mag ich nicht die ganze Zeit an Elsa schleifen. Das würde auch Motivationsverlust bedeuten.
3.) Die Gesundheit – vom Schleifstaub muss ich immer Husten, den ganzen Kram einatmen ist wohl nicht gerade das gesündeste.
Dagegen spricht wohl:
1.) Es ist teurer – Elsa ist dann nicht mehr ganz so LowBudget, aber ich habe einen Teil vorgearbeitet und ich würde mir natürlich mehrere Kostenvoranschläge einholen lassen. Mit Glück kann ich dann ja sogar einen Lackierer überzeugen zu einem Fixpreis zu arbeiten. Im Moment habe ich auch gerade kein besonders großes Liquiditätsproblem, es wäre reintheoretisch sogar drin.
Eine doofe Situation.
…und wie ich diese Situation gemeistert habe, werdet ihr beim nächstes Mal lesen ;-). Gleicher Stelle, gleicher Ort, andere Uhrzeit.
Pingback: Abkratzen – Teil 3 | Ein Leben mit Benzin im Blut