Es kommt zusammen, was zusammen gehört – Teil 1

Bevor das Auto lackiert wird, sollten auch alle Anbauteile an das Auto passen.

comp_comp_SAM_8604Es kommt nun also zusammen, was zusammen gehört. Elsa wird wieder ganz!

Willkommen im neuen Jahr! Auch im neuen Jahr soll es hier natürlich mit der Berichterstattung von Elsa weiter gehen. Die gute Schwedin ist mir nämlich schon sehr an das Herz gewachsen. Ich hoffe ja, dass ich dieses Jahr mit ihr legal auf den Straßen unterwegs sein kann. Dann habe ich sie immer schon fast 3 Jahre.

Montag, der 03.08.2015 – Schraubertag Nummer 143

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Als erstes wollte ich euch mal meine neuen Seitenblinker zeigen. Auf die bin ich stolz. Die sind nicht so teuer gewesen und weesentlich größer als die alten, eckigen Teile. Und sehen oldtimeriger aus. 20€ haben die beide gekostet. Nun müssen nur noch passende Löcher gebohrt werden (mit Blechschrauben, da kommt man von hinten nicht heran). Die Blinker werden besser aussehen, als die, die bisher dran waren.

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Dann ging es heute schon mal los mit Karosserieteile anpassen. Irgendwie fehlt mir da noch ein Trick. Falls einer von euch mir einen Tipp geben kann, wie ein gleichmäßiges Spaltmaß erreichen kann, dann wäre ich euch echt dankbar. Angefangen habe ich heute mit der Heckklappe. Irgendwie ist die schief. Also – wirklich schief. Rumgedrückt und geschraubt und ohne, fast 2 Stunden lang mit dem Ergebnis, dass sie genauso sitzt wie vorher. Zum Dach hin ist ein Spalt, der da nicht hingehört und unten ist sie zu tief drin, der Spalt zum Heckblech ist also zu hoch. Das ist vielleicht nervig. Papa und ich haben es mit Keilen versucht, ich habe mich in den Kofferraum gesetzt und geschraubt, aber das klappt irgendwie nicht.

Die Beifahrertür geht da wesentlich einfacher. Reinschrauben, ausrichten comp_comp_SAM_8592festschrauben und sie saß innerhalb von einer halben Stunde. Das ging wirklich flott. Mein Vater hatte keine Lust mehr auf Anpassungsarbeiten, meine Mutter hat dafür wieder geholfen. Ich hätte es wohl auch alleine hinbekomen, aber nicht so schnell und so gut wie heute. Die Tür schließt nun nicht komplett, weil keine Schlossfalle angebaut ist. Und man muss die Türen beim Buckelvolvo mit Schwung schließen. Das war schon beim Kauf so und wurde mir bisher von jedem Buckelfahrer bestätigt. Muss wohl stimmen. So glatt wie die Sache mit der Beifahrertür klappte aber nicht alles.

Bevor es aber an die Missgeschicke gehen soll, kommen die Kleinteile nochmal zum Tragen. Die muss ich ja so langsam auch mal aufarbeiten. Obwohl es ja so eigentlich comp_comp_SAM_8594auch noch genug zu tun gibt, bis sie zum Lackierer kann. Karosserieteile anpassen, Kofferraum lackieren, Fahrertür von innen lackieren, Fußraum entrosten und lackieren, Kofferraumklappe von innen lackieren, Motorhaube, Frontmaske auch, Radhäuser und Kotflügel von innen auslackieren – achja, und zweiten, hinteren Kotflügel auftreiben. Hab schon einen gefunden. Noch sehr viel zu tun, rennen wir weg 😉 . Heute habe ich einen Blinker vorne saubergemacht und den Gummisockel mit Reifenschaumglanz und Silikonspray sauber und geschmeidig gemacht.

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Auch die hintere Stoßstange, die bisher so lange auseinandergebaut herumlag, wurde heute wieder ganzgemacht. Ein bisschen Fett, ein paar neue, verzinkte Schrauben, etwas Gemotze und zu wenig Licht und schon war sie innerhalb einer dreiviertel Stunde wieder ganz. Hübsch ist sie nicht mehr, sondern schon ziemlich patiniert. Aber die hintere Stoßstange wird bei der Rundumsicht von Elsa vielleicht eh mal (Hoffentlich nicht!!!) leiden müssen. Aufkleber kommen da ja auch noch drauf, dann ist das Ganze schon wieder anders.

Die vordere Stoßstange war heute die nervigste. Die ist schon vor rund einem Jahr comp_comp_SAM_8598poliert. Die Halter wurden vor längerer Zeit von Papa überholt, also dachte ich, ich schraube die Sachen mal zusammen. Gleich ausgerichtet an Elsa. Ja…dachte ich mir so. Zweieinhalb Stunden habe ich mit den Haltern gekämpft, weil die, egal wie weit ich sie nach außen stelle und viele Unterlegscheiben ich unter die Chromschraube packe, einfach nicht weit genug auseinander gehen wollen. Ich habe sie nun ungefähr passend, dass man ein wenig Ziehen und Drücken muss, aber das Wahre ist es noch nicht. Aber sie passt in etwa und sieht dabei gerade aus. Ich bin also happy. Fast. Erstmal.

Dienstag, der 04.08.2015 – Schraubertag Nummer 144

Ich habe mir gestern Abend vorgenommen, für jeden Tag bis zum Lackierer eine To-Do-Liste zu machen und die möglichst abzuarbeiten. Auf der Liste für heute stand:

-Vordere Kotflügel von innen auswaschen
-Rost Heckstoßstange mit Felgensilber ausbessern
-Radhaus hinten links kratzen und grundieren
-Radhausecken vorne schleifen und grundieren

Und, was habe ich geschafft? Die ersten beiden Stichpunkte und 25% von dem dritten. Irgendwie muss ich zeitlich realistischer planen. Aber ich hatte heute auch comp_comp_SAM_8605noch zwei Unterbrechungen. Einmal ein Gewitter, das sich hier austoben wollte, und ich bekam Besuch von einem Lackierer, den ich bei meiner Lackierertour abgeklappert hatte. Er meinte, er könne keinen Kostenvoranschlag machen ohne das Auto vorher gesehen zu haben. Als heute ein kleiner, gelber offener Sportflitzer hier auf den Hof fuhr, sollte dieser Kostenvoranschlag nun gemacht werden. Und was soll ich sagen?

Sehr sympathischer Mensch, wollte einem nichts aufschwatzen, hat jeden Schrittcomp_comp_SAM_8603 erklärt und einen relativ genauen Kostenvoranschlag gemacht. Dazu das beste Preis-Leistungsverhältnis. Steht nun also relativ fest, wo Elsa hinkommen wird. Nur noch nicht wann. Das beste wäre vor Herbst, so der Lackierer, im Moment seien die wenigsten Unfälle. Wird wohl zu machen sein.

Mittwoch, der 05.08.2015 – Schraubertag Nummer 145

Gestern war das mit der To-Do-Liste ein Flopp. Heute habe ich mir mal nichts überlegt, sondern wollte einfach so viel schaffen, wie ich wollte. Mit dem Ziel die To-Do-Liste von gestern abzuarbeiten. Vor dem Mittag habe ich das hintere linke Radhaus weitergekratzt. Inzwischen schein ich Übung dadrin zu haben, denn es ging recht leicht von der Hand.

Heute Mittag telefonierte Papa dann noch mit einem Volvo-Gebrauchtteilehändler comp_comp_SAM_8607aus der „Nähe“ (Eine Tour 100 km), ob er noch zufälligerweise einen hinteren rechten Kotflügel aus Blech liegen hätten. Hatten sie. Also war unser Ziel heute Nachmittag auch gleich klar. Nach fast einer Stunde Fahrt konnten wir am Straßenrand einen Buckel stehen sehen. Und noch einen. Und noch einen. So viele schöne Autos auf einem Flecken. Ein leicht verlebter 144er Automatic stand dort, 3 Buckelvolvo (einer in Elsas Farbe), drei Duett, zwei Amazonen und ein P1800 waren auch vertreten. Der Besitzer der Werkstatt ist ein ganz netter, mit dem man gut Blech und Öl reden kann.

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Einen Blechkotflügel mehr besitze ich nun auch. Er ist ein wenig Flugrostig, wurde an einer Stelle ziemlich gespachtelt und wurde ohne angeschliffen zu werden mal blau übergejaucht, aber das ist alles egal, denn die Substanz stimmt auf jeden Fall. Den alten Spachtelkram werde ich noch abklopfen (der fällt eh fast von alleine ab), dann wird er angepasst, bekommt von innen Asinol und wird dann zum Lackierer mitgegeben.

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Mein Tagesziel habe ich aber trotzdem erreicht. Das hintere linke Radhaus, die Radhausecken vorne und die Ecken der Frontmaske sind alle abgekratzt, abgeschliffen und dann mit Asinol grundiert worden. Ich liiiebe den Geruch von Grundierung. Nicht. Das stinkt, bäh. Morgen kann das aber alles angeschliffen werden und die erste Farbschicht kann rauf. Dann kann am rechten Radhaus hinten die zweite Farbschicht draufgestrichen werden. Die Grundierung klebt übrigens echt. Meine Haare sind etwas grauer geworden, die Hände auch und die Ellbogen auch. Geht nicht mal mit Handwaschpaste ab.

Donnerstag, der 06.08.2015 – Schraubertag Nummer 146

Eigentlich wollte ich ja heute Pause machen, aber nach etwas herumtrödeln habe ich schlechtes Gewissen bekommen, weil ich Elsa ja bald beim Lackierer haben möchte. Also Schrauber-T-Shirt und kurze Hose an und rauuus in die Sonneee.

Angefangen habe ich heute mit der Motorhaube. Im Carport war es mir zu warm und die Motorhaube kann ich ja zum Glück mit in den Schatten nehmen. So viel gab es an ihr gar nicht zu tun. Sie war an einigen Stellen etwas rostig geworden. Warum rosten Autos eigentlich oft an Kanten, selbst, wenn da kein mechanischer Einfluss drauf ist? Sind die Lackschichten da dünner?

Angefangen habe ich mit Wasser und Lackreiniger. Damit habe ich erstmal versucht comp_comp_SAM_8622Rost und Dreck zu unterscheiden. Ich bin echt erstaunt, wie sauber der Lack der Motorhaube nach zwei Stunden Arbeit war. Nur an den Kanten war etwas Rost, dass ich weggeschliffen habe. Danach habe ich die Stellen entfettet, grundiert und alles in die Sonne gelegt, um ordentlich zu trocknen und durchzuhärten :). Das ist in der Sonne mit der Grundierung aus dem Restpostenmarkt schnell erledigt. Danach habe ich noch etwas Lack mit neuem Härter angemischt (Der alte war gummiartig geworden und sieht nun aus, als könnte ich es als Brustimplantat verkaufen) und gerollt.

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Nun bin ich mit der Motorhaube erstmal zufrieden. Ich glaube, die Pausen abgerechnet, vier Stunden Arbeit haben sich gelohnt. Aber ich habe irgendwie so im Gefühl, dass der Lackierer sie bestimmt auch gleich von innen mit lackiert. Als er hier war, meinte er bei der Fahrertür: „Ob ich sie von innen mitlackiere oder nicht, das ist schon egal.“ (Anmerkung: Sie wurde von innen mitlackiert, die Arbeit war also „umsonst“ )

An der Karosserie habe ich alle gestern grundierten Teile mit Asinol das erste Mal comp_comp_SAM_8628gestrichen. Ich werde morgen da mal auf die Inhaltsstoffe gucken. Ich weiß nicht genau, was da drin ist, aber irgendwie bekomme ich die Pinsel nicht mehr ganz sauber. Ich habe sie schon mit Terpentin versucht auszuwaschen und auch mit Aceton. Aber irgendwie werden die Pinsel immer wieder hart. Ich habe mir heute im Restpostenmarkt wieder günstig Nachschub gekauft. Für 75 Cent das Stück lohnt sich das Saubermachen eigentlich gar nicht. Erstaunlicherweise haaren diese günstigen Pinsel gar nicht, die teureren für fast 2€ das Stück hingegen aber ohne Ende.

Freitag, der 07.08.2015 – Schraubertag Nummer 147

Als erstes habe ich die beiden Vordersitze wieder ausgebaut. Das ging relativ schnell. Ich bin mal gespannt, wann ich sie wieder einbauen darf. Zum Lackieren brauch ich sie ja nicht, deswegen habe ich sie wieder in das Haus gestellt zu den anderen Sitzen und den ganzen Chromteilen. Ein Raum bei uns liegt voller Elsa-Teile. Zuerst gab es noch Mecker, als meine Mutter die Teile hat liegen sehen.

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Dann habe ich mich ein wenig um Elsas Optik im Innenraum gekümmert. An einigen Stellen wird trotz Teppich etwas von Elsas Karosserie zu sehen sein. Die Teile sind meist schwarzmatt und sahen nicht mehr so toll aus. So zum Beispiel auch die „Trennwand“ zwischen Fußraum und dem Raum unter der Sitzbank. Die sah schon schäbig aus. Total abgestoßen und dreckig. Das muss ja nun nicht sein, dass man da später raufguckt, oder?

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Zuerst habe ich also alles mit einem nassen Lappen abgewischt, damit der Staub und der Dreck weggeht. Dann alles mit einem Scheuerschwamm angeschliffen, nochmal abgewischt, entfettet und mit der Spraydose alles schwarzmatt gemacht. Der Farbnebel hat sich wunderbar in Elsas Karosserie gestaut. Heute musste ich dann wieder den ganzen Tag (trotz Maske) niesen. Gesund ist das bestimmt nicht.

Als der Lack getrocknet war, war er wohl durch die Luftfeuchtigkeit etwas scheckigcomp_comp_SAM_8637 geworden. Da diese Trennwand original eh seidenmatt gehört, ist mir ein alter Trick aus dem Modellbau eingefallen. Mit etwas Olivenöl habe ich die berühungsgetrocknete Farbe eingerieben und alles trocknen lassen. Im Modellbau nimmt man das zum Beispiel, um Ledersitze nachzubauen. Hat auch an der Trennwand geklappt. Ranzig wird das auch nicht.

Zwei Bodenbleche hatte ich noch zu entrosten. Beziehungsweise zweieinhalb. Heute sollte dann das kleinere von allen entfarbt, entbitumenmattet und entrostet werden, um dann einen neuen Anstrich zu erhalten. Genau damit bin ich heute angefangen.

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Das linke Bodenblech und der linke Holm sind schon ein paar Mal geschweißt worden, aber nicht von uns. Obwohl das wohl irgendwann, in 10, 15, 20 Jahren der Fall sein wird. Aber bis dahin werden Elsa und ich noch viele Kilometer fahren und wohl auch neue Menschen kennenlernen. Der war auf jeden Fall noch etwas rostig und ich habe erstmal angefangen alles wegzupuckern und wegzukratzen, was nur geht.

An einer Stelle war es irgendwie erstaunlich hart wegzupuckern. Also holte ich mir comp_comp_SAM_8642einen Schraubenzieher und einen Hammer (schnitt mir dabei noch an Elsas Endrohr die Wade ein) und fing an, drauf herumzukloppen. Ich staunte nicht schlecht. Das Bodenblech, dass auf der anderen Seite orginal 2 fach war, dafür aber schön durchgerostet, ist auf der linken Seite sogar dreifach vorhanden. Anscheinend wurde das oberste Bodenblech mal von unten übergeschweißt und dann kam wohl noch eines rüber. Auf jeden Fall puckerte ich irgendeine harte Schicht daraus, die aussieht wie Beton und nach extremst billigen Bonbons riecht. So ganz komisch riecht es. Gab es früher auch mal Stinkbomben, die so rochen? Weiß ich nicht mehr. Dadrunter kam ein kleines Rostloch zum Vorschein. Nichts ist durchgerostet, tüvrelevant und auch nicht instabil, es wurde wohl nur mal abgedichtet.

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Nach ein paar Drahtbürstendurchgängen und Schleifdurchgängen konnte das Blech nach dem Entfettet auch noch die erste Schicht Metallschutzlack bekommen. Den habe ich aus drei Dosen zusammengeschüttet, die fast leer waren. Sieht lustig aus. Gestrichen habe ich heute auch im zweiten Durchgang die Radhäuser, die Seitenteile der Frontmaske und die Beifahrertür von innen. Da waren dann wieder vier Stunden um.

Meine Eltern waren allerdings auch sehr fleißig.

Mein Vater hat sich den vorgestern gekauften hinteren Kotflügel vorgenommen. Da comp_comp_SAM_8647muss zum einen von außen der alte Spachtel noch abgeklopft werden, aber Unterbodenschutz ist da auch noch genug drin. Bis auf die eine Delle oben und das bisschen Flugrost, was dran ist, ist der übrigens echt im guten Zustand, auch, wenn man es ihm nicht sofort ansieht. Beide Halter für das Schmutzblech ist noch dran. Und da ist übrigens auch ein Problem. Wir haben keine Ahnung, wie die Kotflügel drangesessen haben. An den Schraubkanten ist es klar, aber die werden auch noch unten irgendwie festgemacht. Ich habe schon ein paar Volvofahrer gefragt, ob sie mir da helfen können. Zwei Jahre sind eine lange Zeit anscheinend. Hoffentlich weiß ich beim Rest noch, was wo hingehört. Papa hat heute auf jeden Fall fast den kompletten Unterbodenschutz vom Kotflügel abgekratzt. Morgen noch ein wenig und er kann auch gestrichen werden.

Meine Mutter hat sich währenddessen Papa und ich am Kratzen waren in den comp_comp_SAM_8646Kofferraum gesetzt – also, in die Tankmulde auf einem Hocker – und die Bitumenmatten entfernt. Die netten Dinger zeigen sich ja gerne von ihrer störrischen Seite. Davon haben wir aber nun auch nicht mehr so viele zu entfernen. Die kleinen Popeldinger der alten muss man im Kofferraum noch weggkratzen und dann kann der zum Lackieren vorbereitet werden. Als Alternative zu den Bitumenmatten habe ich übrigens ein Zeug namens „X-Treme-Isolator“ empfohlen bekommen. Ob es was taugt, weiß ich nicht. Aber es ist selbstklebend, wirkt entdröhnend und saugt sich nicht mit Feuchtigkeit auf. Für den Kofferraum vielleicht gut und für ein paar andere Stellen auch. Nur in die Fußräume werde ich keine Bitumenmatten legen. Zwei Schichten Teppich sollten da wohl reichen.

Samstag, der 08.08.2015 – Schraubertag Nummer 148

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Neun Stunden. Neun Stunden habe ich heute an Elsa gesessen. Die wichtigen Baustellen vor der Lackierung arbeite ich ja nun ab. Stoßstange polieren, Rückleuchten saubermachen oder sowas, kann ich ja auch, wenn die Karosserie nicht da ist. Gestern habe ich das eine Bodenblech saubergemacht, entrostet und geschliffen, heute bekam das Teil nochmal die zweite Schicht Farbe, eine Baustelle ist somit abgeschlossen.

Bleiben nur noch viele nach. Am Heckscheibenrahmen muss ich von innen noch etwas spachteln, schleifen und überlackieren, der Kofferraum muss noch lackiert werden, die Heckklappe von innen auch. Dann muss ich noch die Schweller von außen abkratzen und mit Asinol behandeln, das gleiche gilt auch für alle Kotflügel, nachdem sie angepasst wurden. Blinkerlöcher muss ich auch noch bohren. Und sonst? Äääh. Ich glaube, das war es. Es ist aber noch viel.

Ich habe heute angefangen das letzte Bodenblech abzukratzen und abzukratzen und comp_comp_SAM_8652abzukratzen. Mein Vater meinte, es sei irgendeine Art Silofarbe, die da aufgetragen wurde. Steinhart, der Kram und kaum abzubekommen. Ein Glück habe ich schon vergessen, wie sehr ich am Unterboden geflucht habe, heute konnte ich das nämlich wieder. Für das doch relativ kleine Stück habe ich fast 4 Stunden gebraucht. Mit Hammer, Schraubenzieher, Spachtel und Meißel. Splitter für Splitter habe ich das abgepiekst und dabei nochmal gesehen, wie oft Elsa schon geschweißt wurde. comp_comp_SAM_8654Die Arme. Aber alles noch haltbar und wohl erst in ein paar Jahrzehnten mit Handlungsbedarf. Ein altes Auto ist halt wie ein altes Haus. Immer was zu tun, aber man mag das Flair. Nach der Kratzerei bekam das Bodenblech dann noch einen Rostschutzfarbmixanstrich. Sieht gleich sauberer aus und ist geschützt. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

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Die Frontmaske habe ich von innen nochmal entrostet und grundiert. Das Lackieren darf der Lackierer machen. Ich komme mit meiner Rolle da an die Ecken gar nicht heraus, mit einer Pistole geht das bestimmt einfacher. Das Geld werde ich dann auch noch überhaben, wobei wir eh noch nicht sicher sind, ob er nun alle Karosserieteile von innen mitlackiert oder nur Kotflügel und Beifahrertür. Aber das kann man ja besprechen. Wäre ja auf jeden Fall weniger Arbeit für uns.

Gibt ja noch genug zu tun.

Sonntag, der 09.08.2015 – Schraubertag Nummer 149

Heute schien die Sonne, die Motivation war wieder da und noch vor dem Frühstück bin raus und habe Elsa aus dem Carport geschoben und da schon gemerkt, dass es warm wird. Puuh. Nach dem Frühstück schoben Mama, Papa und ich Elsa dann noch in den Schatten und es konnte losgehen. Heute wollte ich mal die Kotflügel vorne zusammenschrauben und alles anpassen. Da war ich schon ganz nervös drauf, ob alles zusammenpasst, nach der ganzen Schweißerei an Elsa.

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Gerade noch so im Schatten vom Haus fingen Papa und ich dann an, Elsa vorne zusammenzubauen. Nun wissen wir auch, warum die Frontmaske schief saß. Eine kleine, freche, rostige Unterlegscheibe hatte sich rotzfrech in die Gummiunterlage eingeschmolzen. Da war so viel Unterbodenschutz drauf, dass ich das gar nicht gesehen habe. Als ich sie rausgepult hatte, war aber dann alles in Ordnung und die Frontmaske saß so, wie sie sollte. Brav.

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Nachdem wir alle Gewinde nochmal mit einem Freischneider von der Farbe befreit hatten, konnten wir dann auch mit neuen verzinkten Schrauben den ersten Kotflügel anpassen. Das ging schnell. Alle Schrauben schraubten wir (also ich, weil unter dem Auto liegen kann ich wohl besser) handfest ein, schoben den alten Keder dazwischen, den ich schon herausgesucht hatte und freuten uns. Der erste Kotflügel war fest. Dann waren auch schon drei Stunden um und es gab Mittag.

Nach dem Mittag und einer kleinen Abkühlungspause mit Mineralwasser und Eiswürfeln, ging es dann weiter an Elsa. Aber die Sonne war auch fortgeschritten und der Schatten auf dem ganzen Hof weg. Und es war warm. Obwohl es hier nur 24 Grad hatte, fühlte es sich an wie 30. Kein einziger Wind war zu fühlen und das ist echt selten hier. Egal, Sonnenschirm raus und ab die Post…ääh, die Schrauben.

Der zweite Kotflügel ging auch recht schnell ran. Da hatten wir nur das Problem, comp_comp_SAM_8666dass anscheinend nur auf der linken Seite so praktische Haken in den Kotflügeln sind, die sich an der Stehwand festhalten. Auf der rechten Seite muss man den Kotflügel festhalten. Gut, dass wir es jetzt wissen. Wenn wir nachher alles frisch lackiert zusammenbauen wollen, ist da echt aufpassen angesagt. Nur ein Schraubenloch passt hier nicht ganz, da ist die Mutter beim Schweißen wohl ein wenig gewandert. Auch die Keder ärgern uns ein wenig. Da haben wir die Idee gehabt, die einfach später auf die Schraubkanten zu kleben. Mit Acryl oder so etwas. Nicht mit Karosseriedichtmasse. So würden wir uns doch theoretisch schon eine große Menge an potentiellen Kratzerherden sparen, oder? Selbst, wenn der Kleber nicht lange hält, als Montagehilfe wäre der ja vielleicht nicht so verkehrt. Oder?

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Als der Kotflügel dran war, mussten wir kurz die Motorhaube raufheben. Das musste einfach sein. Ich wollte auch wenigstens einmal Probesitzen. Beim neuen Lack würde ich das nämlich nicht mehr machen. Sitzt sich echt gemütlich, eigentlich. Aber auch wirklich hoch. Die Kotflügel sind später da ja eh besser. Oder ich nehme einen Klappstuhl mit und nutze die Kotflügel als Tisch. Mal sehen. Dauert noch.

Aber toll sieht sie aus. Das hat heute einen Motivationsschub gegeben. Einmal das comp_comp_SAM_8676Auto wieder als Auto zu sehen, wo so viele gesagt haben, dass das ein Fass ohne Boden wäre oder ein Projekt, dass ich in fünf Jahren nicht fertig hätte, weil ich die Lust verlieren würde. „Kurze“ Motivationssuchpausen hatte ich ja und auch manchmal das Gefühl, dass es doch zu viel war. Aber nun bin ich doch ein wenig stolz. Meine Elsa.

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Heute Abend habe ich mit der Hilfe meiner Mutter noch mal alle Schrauben der Kotflügel richtig festgezogen. Die Spaltmaße passen nun eigentlich alle. Sie sind nicht einhundertprozentig, aber das wäre bei dem Alter und der Schweißerei ja auch ungewöhnlich. Aber sie passen so, dass sie mir gefallen. Morgen werden wir dann mal die Haube ordentlich raufschrauben und schauen, ob die dann auch passt.

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Am Heckfenster muss ich noch eine kleine Stelle spachteln, schleifen und lackieren. Da bin ich heute angefangen und habe den Spachtel aufgetragen. Allerdings habe ich so einen kleinen Mini-Spachtel für die Stelle nicht gehabt und habe das alles mit dem Finger verstrichen und modelliert. Iehgitt, das Zeug klebt ja. Morgen kann ich da dann aber schleifen. Und spachteln und schleifen und vielleicht dann sogar schon lackieren. Grundierung muss ich noch kaufen, da hab ich gar keine mehr.

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Den Dachgepäckträger habe ich schon mal für meinen Ski-Urlaub gerüstet. Ski, Schlitten und Koffer sind schon drauf, es kann losgehen. Also fast. Fehlt ja nur noch ein wenig und gesichert ist die Ladung auch nicht. Für uns gehört der Dachgepäckträger inzwischen schon dazu, auf Treffen wird der ganz bestimmt raufkommen. So im „Alltag“ nicht unbedingt, wenn ich Elsa dann irgendwo parke, hätte ich Angst, dass er mir geklaut wird. Spart ja dann auch Sprit.

comp_comp_SAM_8698Nun ist Elsa schon wieder ein Stückchen näher gekommen, ein Teil des Fuhrparks zu werden und nicht nur als Stehzeug herumzuwarten. Ich freu mich schon auf den Tag, wo sie fertig lackiert auf dem Hof steht und ich jederzeit einsteigen könnte und überall hinfahren, wo ich möchte. Vorausgesetzt natürlich, ich habe genug Sprit im Tank. Und behalte meinen Führerschein.

Elsa? Bald fahren wir.

Über Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.
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7 Antworten zu Es kommt zusammen, was zusammen gehört – Teil 1

  1. marcrudin sagt:

    Also das Kopierrecht oder neudeutsch Copyright des Haubensitzens liegt beim Sandmann 😉
    Schön dass es kopiert wird!

    Der Dachgepäckträger wird bei uns in der Strasse von einem Golf II und einem Jetta I auch dauernd spazieren gefahren 😉 Schön, dass da aber ein Davoser Schlitten oder zumindest ein preussischer Nachbau darauf vertreten ist! 🙂

    • Jap, da habe ich mal den Sandmann nachgemacht. Ich wollte mal fühlen, wie es sich so anfühlt auf der Haube zu sitzen. Ein bisschen hoch bei Elsa, so für meinen Geschmack ;-).

      Der Dachgepäckträger passt auf einige Autos überaupt nicht drauf. Vor allem, wenn sie aus den 80er Jahren sind und dann so „trendiges“ 50er-Jahre-Zubehör haben. Was für ein Gurkenkram manchmal. Naja, was will man machen.

      Schöne Grüße
      Lars

  2. turboseize sagt:

    Steht denn zu befürchten, daß Du die Fahrerlaubnis verlierst?

  3. Pingback: Elsa kommt weg! | Ein Leben mit Benzin im Blut

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