Die Reise-Saison kann beginnen!

Der Winterschlaf hat ein Ende. Nun ist auch mein alter Reise-Kahn wieder unterwegs. Wieso sollte man nicht schon im März für einen HotDog nach Dänemark fahren? Genau!

Es spricht ja nichts dagegen.

Der Plan war von Anfang an, die Saison 2019 mit meinem alten Mercedes „Hein“ so zu starten, wie das letzte Jahr für den alten Kahn aufgehört hatte: Mit einem kleinen Roadtrip. Über 13 000 Kilometer hatte mich mein 230E, den ich ganz günstig im letzten Februar gekauft (und somit eigentlich vor der Schrottpresse gerettet) habe, im letzten Jahr durch die Gegend getragen – obwohl er sich im Sommer fast drei Monate lang von mir gesund pflegen ließ. Doch Fahrten nach Dänemark, nach Hessen und mein großer Roadtrip nach Österreich ließen den Kilometerzähler doch um einige Umdrehungen weiterdrehen. Im Oktober war dann aber Schluss. Nicht etwa, weil Hein auf einmal doch das Alter und die sieben Vorbesitzer in den Knochen steckten – die Saison war einfach vorbei. Hein läuft nämlich auf Saisonkennzeichen. Eine Zulassung für das ganze Jahr kostet mir einfach zu viel Versicherungsbeitrag. Ich brauche ihn im Winter ja nicht wirklich.

Folglich war mir trotzdem ein wenig mulmig, als Hein das erste Mal seit Oktober aus dem (rundherum geschlossenen) Carport fuhr. Doch bis rostige Bremsscheiben, die beim Bremsen ordentlich Krach machten, fiel mir nichts weiter auf. Der Motor lief ruhig, die Heizung funktionierte und sogar das Radio spielte noch ganz brav. Erst als ich ausstieg, merkte ich, dass Hein das Herumstehen doch nicht so mochte. Da war ein Ölfleck auf den Pflastersteinen. Drei kurze Blicke später konnten die Ventildeckeldichtung und den Öldeckel als Übeltäter des sonst trockenen Motors festgestellt werden – beides hatte der Teilehändler meines Vertrauens aber auf Lager liegen. Der Einbau bescherte mir endlich einmal wieder ölige Finger – auch das hatte ich aus zeitlichen Gründen in letzter Zeit nicht sehr häufig, habe es aber schon mächtig vermisst.

Für einen HotDog lohnt sich jede Reise.

Ich weiß jetzt gar nicht genau, ob es „der“ HotDog oder „das“ HotDog heißt. Aber es heißt ja auch „der“ Hund. Naja, egal. Auf jeden Fall waren die roten Würstchen im Brötchen, garniert mit Gurken, Zwiebeln und ihren gerösteten Verwandten der Grund für unsere Reise. Anstatt aber immer nur zur Schreiben und euch immer nur stare Bilder zu zeigen, gibt es heute einmal ein Video:

Ich wünsche euch viel Spaß! Hein und ich freuen uns schon mächtig auf die Touren, die dieses Jahr noch folgen werden.

Mal sehen, wohin es uns überall trägt.

 

Über Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.
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6 Antworten zu Die Reise-Saison kann beginnen!

  1. thorsten sagt:

    Die Öldeckeldichtung…

    ….ist in alt und spröde ein echter Klassiker. Zumindest bei Autos, die ein langes Leben haben. Bei den Volvo-Rotblöcken ist das auch standard. Und dann muss man auch noch die Richtige kaufen, da gibts ein paar am Markt, die kaum vier Jahre halten.
    Von allen B230, die je bei mir auf dem Hof waren, ist keiner noch mit der originalen Dichtung unterwegs. Die hatten alle irgendwann so einen speckigen Kragen um die Einfüllöffnung..
    Deckeldichtung können die auch gut. Das liegt aber mehr am Ventile einstellen und daran, das wenig Originalqualität am Markt ist.
    Die alten B18-B20 leiden mehr an krummgezogenen Ventildeckeln, eigentlich gibts gar keine geraden mehr..

    • LarsDithmarschen sagt:

      Hey Thorsten,

      Öldeckel habe ich inzwischen bei Elsa, bei Harald und nun auch bei Hein ersetzt. Alle drei haben irgendwann gesifft – und die paar Cent nur für die Dichtung spare ich da nicht. Ein neuer Deckel war da schon drin. Wobei… bei Elsa habe ich nur eine neue Dichtung genommen, meine ich. Hein hatte das mächtig nötig, da stand das Öl schon immer rund um den Deckel.

      Bei Elsa halten die Kork-Dichtungen nie lange. Das find ich mächtig schade. Wobei… auch die Filzdichtungen sind nicht mehr ganz dicht. Aber das ist ein Projekt für den Winter. Erstmal soll sie nun faaaahren.

      Was macht eigentlich dein Neuerwerb?

      Schöne Grüße
      Lars

  2. thorsten sagt:

    Hey Lars,

    Wenn bei Elsa die Dichtung nicht lang hält, ist der Deckel krumm. Schmeiss den mal auf eine Richtplatte, dann weisst du wo er schief ist. Das kann man richten. Die Filzringe sind undicht, weil du wenig fährst. Fahr mal eine Woche am Stück und du erlebst eine Selbstheilung. Der gemeine Filzring will ölig sein, um zu dichten. Bei Standzeit laufen die Dinger langsam aus. Für Sonntagsfahrer haben wir aber Umrüstsätze auf Simmerringe.

    Meinen S70 hab ich letzte Woche ja abgeholt. Der scheint trotz der Laufleistung von 300tkm echt noch frisch zu sein. Inspektion, Bremse komplett, ein wenig HA-Buchsen und die Konsolenbleche dafür sowie ein Spurstangenkopf, eine Grundreinigung und Lederpflege am Fahrersitz, das wars. Totalschaden also…
    Dafür: Keine Risse im Leder, keine Beulen, kein Rost, keine Ölfahne. Motor ist sehr ruhig, Getriebe macht was es soll, Fahrwerk tut und Zahriemen hat noch 40tkm Guthaben. Bilder hab ich bei den Fusslern in meinem Fred eingestellt.

    Sowie mein Kombi die Bühne verlässt, ist er dran.

    • LarsDithmarschen sagt:

      Hey Thorsten,

      ihr habt Simmeringe für den B16? Ich habe bisher immer nur welche für B18-Motoren gesehen. Wobei Elsas Motor sowieso wohl bald eine Überholung braucht. Es scheint, als würden Abgase aus der Kurbelgehäuseentlüftung drücken. Und der Öldruck kommt mir auch ein wenig niedrig vor…

      S70 ist cool! Sieht man auch kaum noch fahren. Bzw. sah man die überhaupt fahren? Ein bisschen Arbeit ist an den alten Autos ja immer zu tun. Harald hat neulich auch die 300 000 Kilometer geknackt, jetzt muss wohl wirklich bald ein neues Zweimassenschwungrad her. Aber mal sehen…

      Schöne Grüße
      Lars

  3. thorsten sagt:

    Hey Lars,

    ich vergaß, das du ja B16 fährst. Da ist das mit dem zweiteiligen Stirndeckel nicht sooo einfach. Ich weiß aber von jemandem, der es bei seinem Rallye-Buckel gerade versucht. Mal sehen, was dabei herauskommt.
    ZMS bei deinem Golf?? Sicher? Wenn er rüpelig läuft und Vibrationen überträgt: Schau dir mal bei laufendem Motor den Rippenriemenspanner an. Wenn der wie wild zappelt, nimm den Riemen runter und prüf mal den Freilauf von der Lichtmaschine. Die dämliche Riemenscheibe kann nämlich auch so wilde Symptome verursachen.
    Die dürfte aufgrund der Laufleistung eh bald fällig sein, erfahrungsgemäss sind Kohlen und Lager auch hin, wenn es noch die erste ist.
    Ich hab grad mal die Volvo-Nase etwas voll, letzte Woche einen Daily-244 richtig durchsaniert und mich gestern von der rotbrauen 9er-Zicke noch einmal ärgern lassen.
    Ich hab dann erstmal den z3 rausgeholt und gewaschen. Schon schön, wenn man auch ein beinahe altes Auto besitzt, das nur mit Wartung einfach so fährt…

    • LarsDithmarschen sagt:

      Hey Thorsten,

      mit dem ZMS bin ich mir recht sicher – wenn ich die Kupplung trete, sind die Vibrationen nämlich weg. Lichtmaschine sollte wohl noch okay sein – zumindest sind der Zahnriemen und der Keilrippenriemen noch keine zwei Monate und 10 000 Kilometer alt. Da hätte ansonsten bestimmt auch die Werkstatt etwas gesagt.

      Ich muss auch mal wieder meine Autos waschen und fahren. Momentan düse ich meist nur mit Harald durch die Gegend – aber der Golf läuft so brav und verbraucht irgendwie immer weniger Sprit. Die langen Strecken nun tun ihm wohl gut. Aber beschweren mag ich mich nicht. Wenn er so weiter läuft, hat er noch eine lange Zukunft bei mir 😉

      Schöne Grüße
      Lars

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